Fahrrad fahren statt fliegen oder Bus fahren
Kaum Lärm von Flugzeugen in der Luft. Weniger Autohupen auf den Straßen und Züge, die fast leer durch die Gegend fahren: Das Coronavirus hat sich auch auf den Verkehr in Deutschland ausgewirkt. Erst langsam ändert sich das wieder. In den Zügen konnten sich Fahrgäste ihre Plätze meist frei aussuchen. Es waren kaum noch Leute unterwegs. Das ändert sich allmählich. Mehr Menschen setzen sich wieder in einen Zug. Die Deutsche Bahn hat angekündigt, dass wieder mehr Züge fahren sollen.
Im Moment wollen besonders viele Leute ein neues Fahrrad kaufen. Vor manchen Fahrrad-Läden bilden sich sogar lange Schlangen. Laut Experten gibt es verschiedene Gründe für den Andrang. Einerseits fahren manche Leute im Moment lieber mit dem Rad als mit Bussen und Bahnen. So wollen sie sich vor dem Virus schützen. Andere sind nicht in den Urlaub gefahren und geben das gesparte Geld für ein neues Fahrrad aus.
In den vergangenen Wochen waren viele Straßen leerer als normalerweise. Kinder mussten nicht zur Schule fahren, viele Erwachsene arbeiteten von zu Hause aus. Auch der Reiseverkehr etwa zur Nordsee blieb aus. Das hat auch eine gute Seite: Im Monat März gab es viel weniger Verkehrsunfälle als vor einem Jahr. Die strengen Regeln zum Reisen werden erst allmählich wieder gelockert. An den Flughäfen ist immer noch kaum etwas los. Viele Fluggesellschaften stecken deshalb in Schwierigkeiten, auch die deutsche Firma Lufthansa. dpa
Melanie Brinkmann ist eine Art Detektivin. Sie will allerdings nicht Verbrechern auf die Spur kommen, sondern Viren. Das sind superkleine Keime, von denen uns manche krank machen können. Melanie Brinkmann ist Virologin. So nennt man Leute, die sich mit Viren sehr gut auskennen.
Solche Experten sind gerade sehr gefragt, denn alle wollen mehr über das neue Coronavirus wissen. Aber was genau machen Virologen? „Ihre Aufgabe ist, zu verstehen wie Viren uns krank machen“, erklärt Melanie Brinkmann. „Nur wer Viren genau kennt, kann sie auch bekämpfen.“Dafür arbeiten Fachleute wie sie im Labor. Denn die Keime lassen sich nur unter einem speziellen Mikroskop beobachten, weil sie so superklein sind. Genau das findet Melanie Brinkmann spannend: Schließlich können diese superkleinen Viren eine große Wirkung auf den Körper haben. Die Forscherin versucht zum Beispiel herauszufinden, wie sich bestimmte Viren Eintritt in eine Körperzelle verschaffen und was dann genau geschieht. „Das kann man sich wie ein Schiff vorstellen, das an eine Kaimauer anlegt. Das ist die Körperzelle. Die Mannschaft geht an Land, sie dringt also in die Körperzelle ein. Dann wird die Körperzelle gekapert und dazu verdonnert, ganz viele neue Schiffe zu bauen.“Die Fachleute versuchen dann, Werkzeuge zu finden, die das Andocken, das an Land gehen oder den Bau der neuen Schiffe verhindern können – damit das Virus uns nicht krank macht. dpa