Flughafen Düsseldorf bekommt Millionen-Kredit
DÜSSELDORF (ale/rky) Wegen der anhaltend hohen Verluste erhält der Flughafen Düsseldorf von seinen Gesellschaftern 100 Millionen Euro frisches Geld. Das erklärte die Stadt Düsseldorf gegenüber unserer Redaktion nach einem Bericht über die sehr niedrige Eigenkapitalausstattung des Airports. Der Stadt Düsseldorf gehört die Hälfte der Anteile am Fluhafen, die andere Hälfte gehört der Gruppe Airport Partners, einem Konsortium mehrerer Privatfirmen.
Erstaunlich ist, dass es keine reguläre Erhöhung des Eigenkapitals am Flughafen gibt, sondern einen zinslosen Kredit der Gesellschafter an ihr eigenes Unternehmen. Zurückgezahlt werden müssen die 100 Millionen Euro erst, wenn der Flughafen wieder schwarze Zahlen schreibt und seine Eigenkapitalquote mindestens bei 15 Prozent liegt. Ende des vergangenen Jahres lag die Quote bei 13,4 Prozent. Wegen der Verluste dürfte sie seitdem gesunken sein.
Durch den Verzicht auf eine Kapitalerhöhung steht nun praktisch fest, dass der Flughafen Düsseldorf weiterhin deutlich weniger Eigenkapital haben wird als die Airports Frankfurt (bisher 36,7 Prozent), München (41,3 Prozent) und KölnBonn mit 35,6 Prozent).
Laut der Stadt Düsseldorf ist das Darlehen an Auflagen zur Restrukturierung gebunden. Kündigungen sind dabei nicht ausgeschlossen, man will aber versuchen, sie zu vermeiden. Das hatte Flughafenchef Thomas Schnalke bereits früher als Ziel genannt. Um Jobs zu sichern, sollen beispielsweise Servicebereiche, die der Airport in der Vergangenheit abgegeben hatte, zurückgeholt werden. Als Ergebnis fallen die Stellen allerdings woanders weg, glauben Branchenkenner.
Der Zuschuss ist auch nötig, weil dieses Jahr laut Geschäftsbericht Teile der bei 800 Millionen Euro liegenden Bankkredite auslaufen. Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) kann mit dem gefassten Beschluss nur bedingt zufrieden sein. Er drängt schon länger darauf, dass der Flughafen mehr Eigenkapital bekommt, sagte er noch jüngst unserer Redaktion.