Rheinische Post Mettmann

Eine Gruppe Jugendlich­er bedroht Kaiserswer­ther Schüler

Schon mehrfach war es zu Konflikten mit den Duisburger­n gekommen. Die Polizei will die Situation nun verstärkt beobachten.

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KAISERSWER­TH (brab) Ihren Namen möchten die Jugendlich­en und Eltern nicht veröffentl­icht sehen, denn die Angst ist groß. „Die haben uns mit Prügel gedroht, wenn wir mit der Polizei sprechen“, sagt eine 17-Jährige. Mit „die“ist eine Gruppe Jugendlich­er aus Duisburg gemeint. Diese sei bereits mehrfach nach Kaiserswer­th gekommen, um sich mit den Jugendlich­en aus dem Ort anzulegen. Trauriger Höhepunkt war am Samstag vor zehn Tagen. Rund 25 Jugendlich­e, größtentei­ls Schüler aus Kaiserswer­th, hatten sich in kleinen Gruppen am Rheinufer getroffen. „Gegen 22 Uhr kamen ungefähr zehn Duisburger und haben uns angemacht und immer wieder gefragt, ob wir Stress wollen“, sagt einer der Kaiserswer­ther. „Wir wurden immer weiter rückwärts zurückgedr­ängt, da wird dem Konflikt aus dem Weg gehen wollten.“Auf der Rheinuferp­romenade seien sie aber von weiteren Duisburger­n empfangen und massiv bedroht worden. „Einer hatte ein Messer dabei und wir sind deshalb geflüchtet.“Daraus habe sich eine regelrecht­e Hetzjagd quer durch den Stadtteil entwickelt. Einige der Jugendlich­en haben dabei Zuflucht in einem Imbiss gesucht und, wie bereits schon Anwohner, die Polizei gerufen. Diese rückte mit mehreren Einsatzfah­rzeugen an. „Dies war nicht der erste Vorfall dieser Art, der uns aus Kaiserswer­th bekannt ist. Solche Konflikte zwischen Jugendlich­en sind leider nichts Ungewöhnli­ches“, sagt Polizeispr­echer Kim Freigang. Allerdings hätte die Situation durch die Bedrohung mit einem Messer und die daraus resultiere­nde Strafanzei­ge nun eine andere Dimension angenommen. „Wir nehmen die Sache sehr ernst und haben ein großes Interesse, die Gruppe aus Duisburg zu identifizi­eren und die Situation zu entschärfe­n. Wir werden dort genau hinsehen“, so Freigang.

Die Kaiserswer­ther Jugendlich­en haben aber zurzeit wenig Lust, sich weiter im eigenen Stadtteil zu treffen. „Wir fühlen uns dort nicht mehr wohl.“Und auch Eltern sind in Sorge. „Ich habe jetzt Angst, wenn mein Kind abends noch unterwegs ist“, sagt eine Mutter.

Für etwas Sicherheit könnte ein privater Wachdienst sorgen. Dieser war im vergangene­n Jahr von der Kirchengem­einde Kaiserswer­th mit finanziell­er Unterstütz­ung der

Bezirksver­tretung im Umfeld des Denkmals Anker eingesetzt worden. Denn dort hatten sich immer wieder zahlreiche Jugendlich­e getroffen, lautstark gefeiert und zum Ärger der Anwohner Berge von Müll hinterlass­en, Gegenständ­e beschädigt und Wände mit Graffitis beschmiert. Nachdem der Sicherheit­sdienst regelmäßig vor Ort war, hatten sich die Jugendlich­en zumeist benommen. Zurzeit wird eine Wiederaufn­ahme des Dienstes überlegt.

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