CDU-Politiker Amthor gibt Fehler zu
Lobby-Arbeit: Philipp Amthor wehrt sich gegen den Vorwurf der Käuflichkeit
BERLIN Der CDU-Bundestagsabgeordnete Philipp Amthor (CDU) hat auf Lobby-Vorwürfe mit dem Eingeständnis reagiert, einen Fehler gemacht zu haben. „Ich bin nicht käuflich. Gleichwohl habe ich mich politisch angreifbar gemacht und kann die Kritik nachvollziehen. Es war ein Fehler“, erklärte Amthor auf Anfrage unserer Redaktion.
Amthor habe mit einem Brief an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) Lobby-Arbeit für das Unternehmen Augustus Intelligence betrieben, berichtet der „Spiegel“. Vom Erfolg der New Yorker Firma soll Amthor womöglich persönlich profitiert haben. Das Magazin beruft sich auf ein Schreiben Amthors an den Bundeswirtschaftsminister, in dem der CDU-Politiker auf Briefpapier des Bundestags das Start-up beworben haben soll.
Der 27-Jährige soll dafür mindestens 2817 Aktienoptionen an der Firma erhalten haben und einen Direktorenposten bekleiden, berichtet der „Spiegel“weiter. Zudem ist von einem Netzwerk konservativer Männer die Rede, zu denen auch der ehemalige Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen und der frühere BND-Chef August Hanning gehörten. Der „Spiegel“berichtet auch von luxuriösen Reisen und gemeinsamen Treffen Amthors mit seinen vorübergehenden Geschäftsfreunden.
Für Amthor kommt die Berichterstattung denkbar ungelegen. Der schillernde Nachwuchspolitiker
Philipp Amthor sitzt seit 2017 im Bundestag strebt den Posten des CDU-Chefs in seiner Heimat Mecklenburg-Vorpommern an. Dann könnte er in anderthalb Jahren bei der Landtagswahl die amtierende Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) herausfordern. Aktuell hat die CDU im Nordosten die Sozialdemokraten in den Umfragewerten überholt.
Amthor verwies auf Anfrage darauf, dass er seine Nebentätigkeit für das US-amerikanische Unternehmen, das in einem für die ökonomische und sicherheitspolitische Zukunft wichtigen Themenfeld arbeite, der Bundestagsverwaltung bei Aufnahme im vergangenen Jahr offiziell angezeigt habe. Gleichwohl erklärte er: „Mein Engagement für das Unternehmen entspricht rückblickend nicht meinen eigenen Ansprüchen an die Wahrnehmung meiner politischen Aufgaben.“Dieses Kapitel sei ihm eine Lehre. Deshalb habe er die Konsequenzen daraus gezogen und seine Nebentätigkeit beendet. „Anteilsoptionen des Unternehmens habe ich nie ausgeübt und bereits zurückgegeben.“