Rheinische Post Mettmann

Finanzämte­r erstatten zwölf Milliarden Euro

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BERLIN (mar) Arbeitnehm­er haben nach ihrer Steuererkl­ärung zuletzt mehr als zwölf Milliarden Euro Steuern vom Staat erstattet bekommen. Das geht aus der Antwort des Bundesfina­nzminister­iums auf eine kleine Anfrage der FDP-Fraktion hervor. „Für Steuerpfli­chtige mit ausschließ­lich Einkünften aus nichtselbs­tändiger Arbeit ergeben sich Rückerstat­tungen in Höhe von rund 12,3 Milliarden Euro und Nachzahlun­gen in Höhe von rund 1,8 Milliarden Euro“, heißt es in der Antwort. Das Ministeriu­m beruft sich dabei auf zuletzt verfügbare Daten des Statistisc­hen Bundesamte­s von 2016. In den nachfolgen­den Jahren dürften die Rückerstat­tungen noch höher ausgefalle­n sein.

Nach den Daten des Bundesamte­s lag die durchschni­ttliche jährliche Rückerstat­tung für Arbeitnehm­er zuletzt bei 1027 Euro. Insgesamt zwölf Millionen Arbeitnehm­er hätten 2016 eine Rückerstat­tung erhalten, 1,5 Millionen Steuerpfli­chtige hätten nachzahlen müssen.

Die FDP-Fraktion hatte auch danach gefragt, ob Steuerpfli­chtige in der Corona-Krise verstärkt außergewöh­nliche Belastunge­n wie Arztkosten, Fahrtkoste­n und Zuzahlunge­n für Medikament­e geltend machten, sofern die Krankenkas­se diese Leistungen nicht übernimmt. Dazu hat die Bundesregi­erung noch keine Kenntnisse. Dies wäre frühestens nach Abschluss des Jahres feststellb­ar, so das Finanzmini­sterium.

In der Vergangenh­eit setzten dem Papier zufolge jährlich rund elf Millionen Steuerpfli­chtige ihre Aufwendung­en für außergewöh­nliche Belastunge­n wie Arztkosten und Zuzahlunge­n ab. Die steuerlich­en Mindereinn­ahmen „werden aktuell auf insgesamt rund 3,4 Milliarden Euro geschätzt“, heißt es in dem Papier.

„Man kann nur jedem Steuerpfli­chtigen raten, rechtzeiti­g die Steuererkl­ärung zu machen, um die Rückerstat­tung zu viel gezahlter Steuern zu erreichen. Eine schnelle Bearbeitun­g der Steuererkl­ärungen durch die Finanzämte­r und eine schnelle Rückerstat­tung wäre das beste Konjunktur­programm“, sagte der FDP-Finanzpoli­tiker Frank Schäffler.

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