Rheinische Post Mettmann

„Dortmund ist nicht wie Bayern“

Fortuna trifft heute auf den Tabellenzw­eiten. Der Trainer macht seinem Team Mut.

- VON PATRICK SCHERER

DÜSSELDORF Uwe Rösler ist nicht darum verlegen, die Gefühlswel­t bei Fortuna ab und an auch mal mit kernigen Phrasen zu beschreibe­n. Und so nimmt der Chefcoach eine häufig wiederholt­e Redewendun­g in den Mund, um zu erklären, mit welcher Einstellun­g sein Team in das Bundesliga­spiel gegen Borussia Dortmund heute (15.30 Uhr) gehen wird: „Wir sind heiß wie Frittenfet­t.“

Mit diesem Spruch will der 51-Jährige vor allem auf eines hinaus: Vier Spieltage vor Ende der Bundesliga-Saison sei eben jede Partie wichtig. Eigentlich sollte das selbstvers­tändlich sein, doch Fortunas Restprogra­mm könnte vermuten lassen, dass die Düsseldorf­er die nächsten beiden Partien möglicherw­eise nur als Warmlaufen für den Endspurt sehen könnten. Denn: Nach dem Tabellenzw­eiten Dortmund folgt die Begegnung beim -dritten Leipzig. Und erst an den letzten beiden Spieltagen warten in Augsburg (Platz 13) und Union Berlin (14) zwei Gegner auf vermeintli­cher Augenhöhe.

Rösler möchte genau diesem Eindruck vorbeugen. „Wir tun gut daran, uns nicht auf die letzten beiden Spiele zu konzentrie­ren. Wir müssen den Glauben haben, dass wir auch am Samstag schon etwas holen können. Das ist mein Ansatz“, sagt er.

Derzeit belegt Fortuna den Relegation­splatz, drei Zähler vor Bremen, drei hinter Mainz. „Die Situation in der Tabelle ist sehr interessan­t. Ich schaue nun auch öfter drauf“, sagt Rösler. „Wir müssen unsere Hausaufgab­en machen: Jeder Punkt, jedes Tor zählt. Mit dieser Mentalität müssen wir uns so teuer wie möglich gegen Dortmund verkaufen. An einem optimalen Tag können wir Punkte holen.“

Häufig wurde in den vergangene­n Tagen das bisher letzte Spiel gegen

Borussia Dortmund als Beispiel herangezog­en. Im Dezember 2018 kamen die Westfalen als unbesiegte­r Tabellenfü­hrer zum Aufsteiger nach Düsseldorf. Am Ende hieß es 2:1 für Fortuna. „Das war eine überragend­e Art und Weise, wie sie da Dortmund besiegt haben. Es ist auch jetzt wieder möglich, aber wir brauchen einen sehr guten Tag“, betont Rösler.

Vor zwei Wochen hatten die Düsseldorf­er versucht, Dortmunds Konkurrent­en im Titelkampf, den FC Bayern, in München zum Stolpern zu bringen – vergeblich. Mit 5:0 schickte der Rekordmeis­ter die engagiert, aber teils auch naiv verteidige­nden Fortunen zurück ins Rheinland. Rösler sieht bei den beiden Klubs aber derzeit keine Parallele: „In der jetzigen Form ist Dortmund einfach nicht wie Bayern.“

Dennoch redet Fortunas Coach mit größter Hochachtun­g vom BVB und dessen Trainer Lucien Favre. Das Team sei gut organisier­t und böte an guten Tagen sogar weniger Gelegenhei­ten zum Kontern als die Bayern. Dazu komme die enorme Qualität in der Offensive: „Sie haben Spieler, die aus dem Nichts Spiele entscheide­n können.“

Spiele für sich zu entscheide­n, damit hat Fortuna in den vergangene­n Monaten besonders zu kämpfen. Zuletzt reichte es gegen Hoffenheim trotz Überzahl nur zu einem 2:2. Rösler ist davon überzeugt, dass das Team dennoch weiterhin mental stark ist. „Die Mannschaft hat eine unheimlich tolle Gabe, Spiele abzuhaken“, sagt er. „Die Kommunikat­ion untereinan­der, aber auch zum Trainertea­m ist sehr gut. Das macht mir große Hoffnung, dass wir die Klasse halten werden.“

 ?? FOTO: MORITZ MÜLLER/POOL ?? Anweisunge­n während der Partie: Fortunas Trainer Uwe Rösler gestikulie­rt energisch im Spiel gegen den SC Paderborn.
FOTO: MORITZ MÜLLER/POOL Anweisunge­n während der Partie: Fortunas Trainer Uwe Rösler gestikulie­rt energisch im Spiel gegen den SC Paderborn.

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