„Dortmund ist nicht wie Bayern“
Fortuna trifft heute auf den Tabellenzweiten. Der Trainer macht seinem Team Mut.
DÜSSELDORF Uwe Rösler ist nicht darum verlegen, die Gefühlswelt bei Fortuna ab und an auch mal mit kernigen Phrasen zu beschreiben. Und so nimmt der Chefcoach eine häufig wiederholte Redewendung in den Mund, um zu erklären, mit welcher Einstellung sein Team in das Bundesligaspiel gegen Borussia Dortmund heute (15.30 Uhr) gehen wird: „Wir sind heiß wie Frittenfett.“
Mit diesem Spruch will der 51-Jährige vor allem auf eines hinaus: Vier Spieltage vor Ende der Bundesliga-Saison sei eben jede Partie wichtig. Eigentlich sollte das selbstverständlich sein, doch Fortunas Restprogramm könnte vermuten lassen, dass die Düsseldorfer die nächsten beiden Partien möglicherweise nur als Warmlaufen für den Endspurt sehen könnten. Denn: Nach dem Tabellenzweiten Dortmund folgt die Begegnung beim -dritten Leipzig. Und erst an den letzten beiden Spieltagen warten in Augsburg (Platz 13) und Union Berlin (14) zwei Gegner auf vermeintlicher Augenhöhe.
Rösler möchte genau diesem Eindruck vorbeugen. „Wir tun gut daran, uns nicht auf die letzten beiden Spiele zu konzentrieren. Wir müssen den Glauben haben, dass wir auch am Samstag schon etwas holen können. Das ist mein Ansatz“, sagt er.
Derzeit belegt Fortuna den Relegationsplatz, drei Zähler vor Bremen, drei hinter Mainz. „Die Situation in der Tabelle ist sehr interessant. Ich schaue nun auch öfter drauf“, sagt Rösler. „Wir müssen unsere Hausaufgaben machen: Jeder Punkt, jedes Tor zählt. Mit dieser Mentalität müssen wir uns so teuer wie möglich gegen Dortmund verkaufen. An einem optimalen Tag können wir Punkte holen.“
Häufig wurde in den vergangenen Tagen das bisher letzte Spiel gegen
Borussia Dortmund als Beispiel herangezogen. Im Dezember 2018 kamen die Westfalen als unbesiegter Tabellenführer zum Aufsteiger nach Düsseldorf. Am Ende hieß es 2:1 für Fortuna. „Das war eine überragende Art und Weise, wie sie da Dortmund besiegt haben. Es ist auch jetzt wieder möglich, aber wir brauchen einen sehr guten Tag“, betont Rösler.
Vor zwei Wochen hatten die Düsseldorfer versucht, Dortmunds Konkurrenten im Titelkampf, den FC Bayern, in München zum Stolpern zu bringen – vergeblich. Mit 5:0 schickte der Rekordmeister die engagiert, aber teils auch naiv verteidigenden Fortunen zurück ins Rheinland. Rösler sieht bei den beiden Klubs aber derzeit keine Parallele: „In der jetzigen Form ist Dortmund einfach nicht wie Bayern.“
Dennoch redet Fortunas Coach mit größter Hochachtung vom BVB und dessen Trainer Lucien Favre. Das Team sei gut organisiert und böte an guten Tagen sogar weniger Gelegenheiten zum Kontern als die Bayern. Dazu komme die enorme Qualität in der Offensive: „Sie haben Spieler, die aus dem Nichts Spiele entscheiden können.“
Spiele für sich zu entscheiden, damit hat Fortuna in den vergangenen Monaten besonders zu kämpfen. Zuletzt reichte es gegen Hoffenheim trotz Überzahl nur zu einem 2:2. Rösler ist davon überzeugt, dass das Team dennoch weiterhin mental stark ist. „Die Mannschaft hat eine unheimlich tolle Gabe, Spiele abzuhaken“, sagt er. „Die Kommunikation untereinander, aber auch zum Trainerteam ist sehr gut. Das macht mir große Hoffnung, dass wir die Klasse halten werden.“