Rheinische Post Mettmann

Diese Hygienereg­eln gelten im Urlaub

Wer bald in den Urlaub fliegt, sollte nicht sorglos sein. Mit ein paar Verhaltens­regeln lässt sich das Infektions­risiko reduzieren.

- VON PHILIPP LAAGE

Der Sommerurla­ub im Ausland kommt, aber er wird anders als sonst. Corona ist nicht einfach verschwund­en, aber die Zahl der gemeldeten Neuinfekti­onen ist zurückgega­ngen. Vorsicht bleibt wichtig. Wie sollten sich Urlauber verhalten, die jetzt bald zum Baden nach Mallorca oder Griechenla­nd fliegen?

Maske tragen Der Mund-Nasen-Schutz wird uns auch in den Urlaub begleiten. Im Flugzeug dürfte die Maske bei den meisten Airlines Pflicht sein, auch fürs Einkaufen am Urlaubsort ist sie nötig. Wichtig hier: „Die Maske muss einmal am Tag gewechselt werden, sonst wird es schnell unhygienis­ch“, sagt Reisemediz­iner Professor Tomas Jelinek. „Also muss man ausreichen­d Masken

in den Urlaub mitnehmen oder sie unterwegs waschen.“

Abstand halten „Das Wichtigste auf der Reise ist Abstand“, mahnt der Experte vom Centrum für Reisemediz­in in Berlin. „Vermeiden Sie Veranstalt­ungen, die zu einem Supersprea­der-Event werden könnten.“Fachleute sprechen von „Super-Verbreiter­n“, wenn jemand bei einem Anlass viel mehr Menschen ansteckt als zu erwarten wäre. Im Urlaub kann das in Bars, Clubs und auf Festivals passieren, wenn viele Leute auf engem Raum singen, rufen und sich lautstark unterhalte­n.

„Eine Beach-Party ist keine gute Idee“, sagt Jelinek. Zwar verwehe eine Brise die Aerosole draußen durchaus, aber viele Menschen eng beieinande­r bedeuteten immer ein höheres Infektions­risiko.

Desinfekti­onsmittel einstecken Jelinek rät davon ab, im Hotel jede Türklinke noch einmal selbst zu desinfizie­ren. „Ein Stück weit muss man drauf vertrauen, dass die Hotels und Gaststätte­n dafür sorgen, dass sie nicht wieder geschlosse­n werden.“Desinfekti­onsmittel benötige man eher für Orte wie etwa Bahnhofsto­iletten oder auf Ausflügen. „Da desinfizie­rt man besser selbst.“

Ein kleines Fläschchen Desinfekti­onsmittel sei für zwei Wochen Urlaub wahrschein­lich schon ausreichen­d, so Jelinek. Oder man packe ein Fläschchen ins Handgepäck, um schon bei der Anreise abgesicher­t zu sein, und dann noch ein zweites in den Koffer. „Wenn Sie zu viel Handdesinf­ektionsmit­tel benutzen, geht irgendwann die Hautflora kaputt und Sie bekommen Ekzeme“, weiß der Mediziner. Plastikhan­dschuhe könnten das noch verschlimm­ern.

Sollte man eigene Handtücher mitnehmen? „Das ist übertriebe­n“, sagt Jelinek – außerdem nehmen die eigenen Handtücher einigen Platz im Koffer weg. „In einem vernünftig­en Hotel wird ordentlich gewaschen, und zwar häufiger als zu Hause.“

Büfetts meiden? Nicht unbedingt. „Das Infektions­risiko ist hier nicht so hoch, weil die Leute in der Regel nicht laut reden und singen“, sagt Jelinek. „Da stoßen sie nicht so viel an Rachenflor­a aus, auch wenn sie keine Maske tragen.“Und in Essenssäle­n achteten die Hotels

ja durchaus auf Abstand der Tische.

Grundsätzl­ich gilt: „Das Infektions­risiko auf einer Urlaubsrei­se wird nie gleich null sein“, betont der Reisemediz­iner. „Wer zu 100 Prozent kein Risiko eingehen will, muss sich zu Hause einsperren.“

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FOTO: KARL-JOSEF HILDENBRAN­D/DPA-TMN Vorsicht ist besser als Nachsicht: Urlauber sollten in diesem Sommer auf Reisen vor allem weiterhin Abstand zu anderen Menschen halten, um das Corona-Infektions­risiko zu reduzieren.

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