Erst Demo, dann der „normale Wahnsinn“in der Altstadt
Die Altstadt war ein heißes Pflaster, viele Beamte waren im Dauereinsatz. Delikte wie Körperverletzung und Exhibitionismus ahndeten die Beamten auch.
ALTSTADT Die Polizei hatte am Wochenende in der Altstadt alle Hände voll zu tun. Am Burgplatz warf in der Nacht zu Sonntag eine Gruppe Flaschen auf Streifenwagen und Polizisten. Zwei Beamte wurden getroffen. Sie blieben aber dienstfähig. Die Polizisten hatten nach Angaben eines Sprechers Platzverweise ausgesprochen. Nun ermitteln sie gegen Unbekannt.
Mehrere Randalierer versammelten sich am Stiftsplatz, auch hier warf ein bislang Unbekannter eine Flasche nach einem Beamten. Bei einer Körperverletzung am Bolker Stern setzten die Polizisten Pfefferspray ein. Laut dem Polizeisprecher
waren die Beamten – unterstützt von einer Hundertschaft – im Dauereinsatz. Es wurden zahlreiche Platzverweise ausgesprochen und Personalien überprüft. Aus Polizeikreisen ist zu vernehmen, „dass dieses Wochenende den normalen Altstadt-Wahnsinn wie vor Corona widerspiegelt“– einzig mit dem Unterschied, dass die Clubs noch geschlossen seien und sich dadurch einige Auseinandersetzungen auf die Straße verlagerten, die sonst von Türstehern geregelt würden. Bei den allermeisten Einsatz-Anlässen war Alkohol im Spiel.
Ein hohes Einsatzaufkommen bilanziert auch der städtische Ordnungsund Servicedienst (OSD). Neben zahlreichen Lärmbeschwerden
stand die Gastronomie im Fokus. In zwei Gaststätten in der Altstadt gab es erhebliche Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung, bei der einen wurde etwa der Außerhausverkauf eingestellt, und die andere wurde für die restliche Nacht geschlossen – unter anderem fehlten Masken und der Mindestabstand. Auf der Bolkerstraße gingen die OSD-Einsatzkräfte dazwischen, als ein Mann eine Frau angriff, vier Mädchen zeigten außerdem eine Belästigung durch junge Männer an. Auf den Freitreppen entblößte sich ein Mann, wurde abgeführt und erhielt eine Anzeige.
Der Burgplatz war am Samstag auch Schauplatz einer Demo, bei der nur eine Reihe aus Polizeiwagen
die Demonstranten voneinander trennte. Auf der einen Seite standen die „Corona-Rebellen“, auf der anderen das Bündnis „Düsseldorf stellt sich quer“. Die Ansichten der beiden Parteien gingen weit auseinander. Die „Corona-Rebellen“protestierten gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung. Schilder mit den Worten „Für Freiheit und Grundrechte“wurden in die Höhe gehalten und im Chor „Widerstand“skandiert. Auf der anderen Seite der Polizeiwagen hatten sich rund 100 Gegendemonstranten vom Bündnis „Düsseldorf stellt sich quer“postiert, um auf die Gefahren aufmerksam zu machen, die in ihren Augen von den Corona-Zweiflern ausgeht. Es kam lediglich zu Wortgefechten.