Swingender Dank an die Corona-Engel
Masken nähen, Essen liefern, Einsame unterhalten: Viele Düsseldorfer helfen anderen durch die Krise.
CARLSTADT Die Spielfreude der Swinging Funfares war unüberhörbar. Im Rosengarten des Stadtmuseums intonierten 30 Musiker den unverkennbaren Bläsersound mit flotten Rhythmen und glasklarem Gesang. „Es macht einfach Spaß, wieder vor Leuten zu musizieren“, gesteht der musikalische Leiter der Funfares Stefan Kleinehr.
Rund 100 Gäste waren im Rosengarten, eingeladen von der Stadt, die sich so für ehrenamtliches Engagement in der Corona-Krise bedankte. Auch Oberbürgermeister Thomas Geisel genoss es, mal nicht nur in eine Kamera, sondern zu Menschen direkt zu sprechen. „Das Allerschönste ist, wenn man weiß, es sind richtig nette Leute, Leute, die einen Unterschied gemacht haben, in einer Phase, die wir uns alle nicht haben vorstellen können,“sagte Thomas Geisel.
Die Freiwillige Feuerwehr hatte wochenlang Überstunden gemacht, neben dem normalen, ehrenamtlichen Wachdienst Infektionsschutzmaterial in der Stadt verteilt. „Für uns war es selbstverständlich, zu helfen“, sagt Felix Heidemeyer, der Sprecher der freiwilligen Wehren in Düsseldorf. Dabei hat sich die Wache Hubbelrath mit besonders großem Einsatz hervorgetan.
Auch die Altstadt-Engel schraubten in der Krisenzeit ihren Einsatz weiter nach oben. Seit 2016 kümmern sich die Engel um Odachlose, verteilen Kleidung, Essen, Kosmetika. „Mit Corona war alles anders“, erklärt Mitgründerin Sonja Mindt. „Wir haben Essen aus Autos verteilt und alles kontaktlos gemacht.“
Aber nicht nur Vereine und sozial engagierte Organisationen wurden in der Krise aktiv. Auch Einzelpersonen hatten Ideen und setzten sie um. So wie Nadja Zikes. Die Künstlerin nähte Nase-Mund-Masken, gestaltete sie künstlerisch, verschenkte sie zum Teil, den anderen Teil verkauft sie zu Gunsten obdachloser Frauen. „Ich habe schon 1000 Euro zusammen“, so Zikes. „Davon werden Frauen am 24. Juni in Kooperation mit dem Gute-Nacht-Bus beschenkt.“Das soziale Engagement vieler Düsseldorfer geht also auch in Zukunft weiter.