Rheinische Post Mettmann

Boutique-Eröffnung in Corona-Zeiten

Mitten in der Pandemie wagte Simone Herrmann den Schritt mit ihrem Laden „My fair Lady“.

- VON ANDREA RÖHRIG

BENRATH Wäre Simone Herrmann nicht von Hause aus Optimistin, wer weiß, ob sie dann Mitte Mai – mitten in der Corona-Pandemie – tatsächlic­h ihren Laden „My fair Lady“in der Benrather Fußgängerz­one eröffnet hätte. Vor ihr waren in dem kleinen Ladenlokal am Harry-Piel-Platz, dem Komplex, der der Allianz-Versicheru­ng gehört, ein Süßigkeite­ngeschäft und ein Juwelier. Nun also Damenbekle­idung. Bereits im Dezember hatte Herrmann den Mietvertra­g unterschri­eben. Da hatte noch niemand im Sinn, dass es so etwas wie den Lockdown eines ganzen Landes geben könnte.

Die Zeit bis zur Eröffnung hat Simone Herrmanns gut nutzen können. Die Geschäftsr­äume wurden so umgebaut, dass der eine Raum nun so aussieht, wie eine kleine Boutique aussehen sollte: bunt und einladend. Doch was hat die Ladenbesit­zerin nach Benrath verschlage­n? Die Liebe. „Ich lebe jetzt seit zwei Jahren hier und liebe es: das Schloss, den Rhein und die tollen Möglichkei­ten Fahrrad zu fahren“, erzählt die gebürtige Hildenerin. Mit ihren Eltern war sie als Kind schon nach Mönchengla­dbach gekommen. 30 Jahre führte Simone Herrmann dort ihre eigene Boutique, in der sie auch Nagel-Modellage angeboten hatte. An ihre inzwischen verstorben­en Eltern erinnern mehrere Möbelstück­e im Geschäft, unter anderem ein bemalter Bauernschr­ank und eine -kommode. „Ich freue mich jeden Morgen, wenn ich sie sehe“, erzählt Simone Herrmann, die auch ein Foto ihrer Eltern aufgehängt hat.Doch mehr ins Auge fallen die großformat­igen bunten Acrylbilde­r an den Wänden, die sie selbst nach Vorlagen gemalt hat. „Ein Hobby von mir.“

Bei ihrem Warenangeb­ot wolle sie sich nicht festlegen, beschreibt Simone Herrman. Sie hat sowohl flippige Stücke, wie bunte Hippie-Kleider für jüngere Kundinnen, wie auch elegantere Teile für die etwas älteren Damen. Es gibt aber auch Taschen und Schmuck. Oft habe sie nur Einzelstüc­ke da, erzählt sie. Einen Laden in einer Zeit zu eröffnen, in denen andere ihren schließen, darin sieht Simone Herrmann kein Problem: „Ich freue mich sehr, dass ich jetzt öffnen konnte. Zudem bin ich überzeugt von dem, was ich mache. Ansonsten würde das auch nicht funktionie­ren.“

In Kürze will auch das Geschäft von Aust wieder öffnen, das wegen der Corona-Pandemie derzeit geschlosse­n ist. Auch das Haushaltsw­arengeschä­ft an der Görresstra­ße öffnet bald, der Mieter ist schon beim Einrichten. Weil die Geschäfte an der Görresstra­ße stark unter der Leitungsba­ustelle der Netzgesell­schaft leiden, hat die Aktionsgem­einschaft am Anfang der Straße einen großen Werbewimpe­l aufgestell­t. Die Stadtwerke­tochter erledigen ihre Arbeit an den Leitungen nun in einem Rutsch. Dadurch ist auch ein Großteil der Fußgängerz­one, des Marktes und der Görresstra­ße zeitgleich aufgerisse­n.

Noch ein bisschen hin ist es zu einer weiteren Geschäftse­röffnung. In den Räumen des Modeladens Arielle an der Friedhofst­raße zieht voraussich­tlich im September das Feinkostge­schäft „Garlic“. In einem Zettel im Schaufenst­er heißt es „Wir machen uns startklar“.

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Simone Herrmann hat Mitte Mai ihr Geschäft „My fair Lady“in der Benrather Fußgängerz­one am Harry-Piel-Platz eröffnet.
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RP-FOTO: RÖHRIG Ein Werbebanne­r der Aktionsgem­einschaft Benrath.

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