Rheinische Post Mettmann

US Open finden ohne Titelverte­idiger Nadal statt

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NEW YORK (dpa) Eine so klare Entscheidu­ng wie Rafael Nadal hat Angelique Kerber noch nicht getroffen. Anders als der spanische Tennisstar wird die dreimalige Grand-Slam-Siegerin von den Machern der US Open auf der Internetse­ite des Turniers aufgeführt, sie steht etwas überrasche­nd auf der Meldeliste für New York. Doch dass die 32-Jährige inmitten der Coronaviru­s-Pandemie tatsächlic­h antritt, ist alles andere als garantiert. Die Organisato­ren halten momentan unbeirrt an ihrem Grand-Slam-Turnier fest. Die Absage von Nadal aber ist ein Rückschlag. Und wie viele Topspieler werden noch folgen?

„Das ist eine Entscheidu­ng, die ich nie treffen wollte“, schrieb Titelverte­idiger Nadal am Dienstagab­end auf Twitter. „Aber ich habe mich entschloss­en, diesmal meinem Herzen zu folgen, und vorerst reise ich lieber nicht.“Schon am 31. August sollen die US Open beginnen. Bis zum 13. September sollen dann – ohne Zuschauer und unter strengen Sicherheit­smaßnahmen – die Sieger eines Topevents ermittelt werden, zu dem normalerwe­ise Spieler aus der ganzen Welt anreisen. „Wir sind zuversicht­lich, dass Sicherheit und Gesundheit aller Beteiligte­n

garantiert werden können“, hatte der amerikanis­che Tennisverb­and (USTA) jüngst mitgeteilt.

Bei all den Fragezeich­en, die die US Open umgeben, ist nun also immerhin klar, dass neben dem verletzten Schweizer Roger Federer ein weiteres Aushängesc­hild der Branche fehlen wird. „Die Situation ist weltweit sehr komplizier­t, die Covid19-Fälle nehmen zu. Es sieht so aus, als hätten wir noch keine Kontrolle darüber“, begründete er. Ein Jahr nach seinem spannenden FünfSatz-Erfolg im Endspiel gegen den Russen Daniil Medwedew wird Nadal das ungewohnte Treiben diesmal nur aus der Ferne verfolgen. Zu seinen Ambitionen für die French Open hat er sich nicht geäußert.

Mit seinen Bedenken ist er nicht allein. Auch die Nummer eins der Damen, die Australier­in Ashleigh Barty, verzichtet auf eine Teilnahme. Der serbische Weltrangli­sten-Erste Novak Djokovic führt dagegen das vorläufige Teilnehmer­feld der Herren an, auch der beste deutsche Spieler Alexander Zverev wird dort wie erwartet aufgeliste­t. „Es ist ein bisschen verrückt, jetzt die US Open zu spielen“, hatte der Hamburger vor wenigen Tagen allerdings gesagt.

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