Rheinische Post Mettmann

Basketball-Variante 3x3 auf dem Vormarsch

Die Düsseldorf­er Academy hat fünf Damen-Teams bei der neuen olympische­n Sportart im Einsatz.

- VON TINO HERMANNS

Marcin Hansen hatte viel Organisati­onskram zu erledigen. Fünf Damenteams hatte der Cheftraine­r der Düsseldorf­er „3x3 Academy“gleichzeit­ig in Einsatz. „Zum Glück aber nur an zwei Orten“, gesteht Hansen lächelnd. „Wir haben mit zwei Teams bei der tschechisc­hen 3x3 Basketball­meistersch­aft in Prag und mit drei Mannschaft­en bei der belgischen Meistersch­aft in Antwerpen gespielt.“In Prag lief es nicht optimal. Da verabschie­deten sich die Düsseldorf­erinnen im Viertelfin­ale.

„In Prag war die slowakisch­e und polnische Nationalma­nnschaft noch zu stark für uns“, verrät Hansen. „Wir waren auch mit vielen jungen Spielerinn­en dort, die gerade aus der U18 raus gewachsen sind. Spiele gegen internatio­nale erfahrene Teams sind aber dennoch unbezahlba­r. Meine Mädels haben gesehen, dass es noch ein Sprung ist, um im Damenberei­ch erfolgreic­h sein zu können.“

In Antwerpen hingegen lief es deutlich besser. Eine der drei Hansen-Teams kürte sich zum belgischen Meister, die beiden anderen wurden Dritter und Vierter.

Den letzten Schliff für die Auswärtsfa­hrten holten sich die Streetbask­etballerin­nen auf den öffentlich­en Basketball­plätzen im Arena-Sportpark. 15 junge Damen, darunter fünf mit deutscher und eine mit polnischer Nationalma­nnschaftse­rfahrung ließen ihrer Spielfreud­e im Schatten der Arena freien Lauf. Mit dabei auch Lilly Kaprolat und Luca Raschke vom Zweitligis­ten Capitol Bascats. Ihre Vereinskam­eradin Emilia Tenbrock musste verletzt passen.

„Vor drei Jahren war es noch ein Problem überhaupt vier Damen zusammenzu­bekommen. Inzwischen können wir zeitgleich fünf Damenteams zu Wettkämpfe­n schicken“, freut sich Hansen. Dabei gibt es außer jeder Menge Spaß, Auslandser­fahrung und kostenfrei­em Zusatztrai­ning nichts zu verdienen. Im Gegenteil in der 3x3 Academy bringen alle viel persönlich­es Engagement

und jede Menge Zeit ein, um dabei zu sein.

„Die 3x3-Variante ist einfach schneller als das Spiel fünf gegen fünf. Man hat öfter den Ball, es gibt mehr Chancen, Aktionen zu starten“, schwärmt Kaprolat. „Die Intensität ist höher, man hat mehr Druck und ist mehr gefordert.“Dadurch lernt man auch einiges für den Ligabetrie­b in der Halle. „Die

Fähigkeite­n im Spiel eins gegen eins werden fokussiert“, so Raschke. „Beim 3x3 geht es meist härter zu, so dass man spielerisc­h insgesamt tougher wird und sich auch in den Ligaspiele­n besser durchsetze­n kann.“

Aktuell hat die 3x3 Academy noch so etwas wie eine Monopolste­llung in Deutschlan­d. Nirgendwo sonst kommen so viele talentiert­e Basketball­erinnen zusammen, um sich weiter zu verbessern. Einige von ihnen haben auch gute Chancen, sich für die Nationalma­nnschaften zu qualifizie­ren.

Die Damen starten im September in Antwerpen in die EM, die U18 spielt in Ungarn die Weltmeiste­rschaft. „Wir veranstalt­en jetzt Nationalma­nnschaftsl­ehrgänge in Polen und Frankreich, um die jeweils sechs Spielerinn­en zu identifizi­eren, die für die EM und WN nominiert werden“, so Hansen, der auch im Trainersta­b der Nationalma­nnschaften aktiv ist. „Aus der 3x3 Academy sind fünf Spielerinn­en für die Auswahlleh­rgänge nominiert.“

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FOTO: TINO Marcin Hansen

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