Großeinsatz der Polizei am Worringer Platz
Die Düsseldorfer Polizei ging am Mittwoch gegen Drogenkonsumenten und -verkäufer am Worringer Platz vor. Damit reagierten die Beamten auf Beschwerden von Anwohnern und Geschäftsleuten.
STADTMITTE Rund 30 Polizisten in Uniform, unterstützt von Mitarbeitern des Ordnungs- und Servicedienstes (OSD), Mitgliedern der Bundespolizei und Beamten in Zivil sind in einer groß angelegten Aktion gegen die Drogenszene am Worringer Platz vorgegangen. Der Verkehrsknoten in Nähe des Hauptbahnhofs ist bekannt als Treffpunkt von drogenabhängigen Menschen.
„Wir sind regelmäßig vor Ort präsent, teils in Uniform, teils in Zivil“, sagt Polizeipräsident Norbert Wesseler. Ständige Kontrollen sollen zum einen das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung erhöhen, zum anderen aber auch Druck auf die Drogenszene ausüben. Damit reagiert die Polizei auf Beschwerden der Anwohner, die sich durch die Konsumenten gestört fühlen, aber auch auf die Beschwerden von Gastronomen und Geschäftsleuten. Vor allem in der Pizzeria auf dem Worringer Platz ist es immer wieder zu teils handgreiflichen Auseinandersetzungen mit Drogenabhängigen gekommen.
Die Aktion der Polizei zielte bewusst nicht darauf ab, die Konsumenten zu bestrafen, wie Thorsten Fleiß, Leiter der Polizeiinspektion Mitte, erklärt. Viel mehr gehe es darum, Dealer dingfest zu machen und für ein reibungsloses Miteinander von Abhängigen, Anwohnern und Passanten zu sorgen. „Wir werden die Drogenszene nicht vollständig auflösen können, aber wir wollen dafür sorgen, dass sich Konsumenten und Dealer hier nicht zu Hause fühlen“, so Fleiß. Es gebe auch Kronzeugenregelungen für Drogenabhängige, die den Beamten Hinweise auf die Verkäufer geben.
Die Überprüfung der Abhängigen durch die Beamten lief in weiten Teilen friedlich ab. Sobald der Einsatz beendet ist, wird die Szene zurückkehren. „Deswegen ist es wichtig, dass wir hier dauerhaft, teils verdeckt, präsent sind“, so der Inspektionsleiter. Auch wenn das nicht das Ziel des Einsatzes war: Bei Drogenfunden wurde ein Verfahren wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz eingeleitet. „Der Besitz von Drogen jeder Art ist strafbar und wird verfolgt“, kommentierte einer der Polizisten.
Langfristig, so der Wunsch von Polizeipräsident Wesseler, solle sich die Szene verlagern, weg vom Worringer Platz. „Diese Menschen brauchen einen Treffpunkt. Aber ein Verkehrsknoten, der auch von vielen Kindern genutzt wird, ist ungeeignet“, so Wesseler. Zur Bekämpfung der Szene könnten auch bauliche Mittel eingesetzt werden, stellte OB Thomas Geisel in Aussicht, der sich den Einsatz ansah. „Die Bänke, die hier vor zehn Jahren beim Umbau installiert wurden, haben sich als Fehlgriff herausgestellt“, so der SPD-Politiker. Die Gestaltung sei zu unübersichtlich, es gebe zu viele schwer einsehbare Ecken. Geisel kündigte an, das Aussehen des Worringer Platzes verändern zu wollen.