Rheinische Post Mettmann

Rheinbahn hat massiv an Abonnenten verloren

Das Unternehme­n hat dadurch ein Finanzloch.

- VON ARNE LIEB

DÜSSELDORF Viele Düsseldorf­er und Anwohner der umliegende­n Städte haben wegen der Corona-Krise ihr Abonnement für die Rheinbahn gekündigt. Das Unternehme­n lag mit Stand Juni um mehr als 26.000 Abos unter Plan, im Vergleich zum Jahreswech­sel sind damit rund 16.000 Abo-Kunden verloren gegangen. Mit Stand Juni zählte die Rheinbahn als Folge nur noch 194.000 Abonnenten. Dies besagen interne Zahlen an den Aufsichtsr­at, die unserer Redaktion aus mehreren Quellen bestätigt wurden.

Für das städtische Verkehrsun­ternehmen bedeutet der Wegfall der Kunden Einbußen in erhebliche­m Ausmaß. Die Rede ist von einem Minus von zwölf Millionen Euro im Vergleich zum Wirtschaft­splan. Und schon der war nicht rosig: Die Rheinbahn hatte mit einem Defizit in Höhe von 87,7 Millionen Euro geplant, dem höchsten seit vielen Jahren. Ein Grund sind die Ausgaben für Taktverdic­htung und andere

Maßnahmen für eine Verkehrswe­nde. Die ÖPNV-Unternehme­n hoffen auf hohe Unterstütz­ung aus Berlin in der Corona-Notlage.

Die Behörden hatten im Frühjahr dazu aufgerufen, Bus und Bahn wegen der Infektions­gefahr in der Corona-Pandemie zu meiden. Inzwischen werben die Unternehme­n wieder um Vertrauen, viele Menschen wollen aber trotz Maskenpfli­cht immer noch nicht wieder den Nahverkehr nutzen. Da das Ende der Pandemie noch nicht abzusehen ist, droht eine lange Durststrec­ke für die Unternehme­n.

Die Rheinbahn will unterdesse­n die größte Fahrzeugbe­stellung seit Jahrzehnte­n auf den Weg bringen. Neue Fahrzeuge sollen die sogenannte­n B-Wagen ersetzen, also die roten Hochflur-Bahnen aus den 1980er Jahren. Im Aufsichtsr­at werden bei einer Sitzung am Freitag die Ausschreib­ungskriter­ien diskutiert. Zuvor will die Rheinbahn am Donnerstag die Änderungen zum Fahrplanwe­chsel vorstellen; es soll weitere Taktverdic­htungen geben.

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