Leonard Tietz eröffnet sein Warenhaus
(tber) Mit Spannung warteten die Düsseldorfer auf die Eröffnung des Warenhauses „Leonard Tietz“an der Alleestraße (Heinrich-Heine-Allee). Es wurde von 1907 bis 1909 nach Entwürfen des Architekten Joseph Maria Olbrich (1867-1908) errichtet. Die Eröffnung am 6. August 1909 erlebte er selbst allerdings nicht mehr. Die Bauplastiken an den Außenfassaden stammten von Bildhauer Johannes Knubbel (1877-1949). Der gesamte Warenhaus-Bau wurde als Beispiel für die „fortschreitende Monumentalisierung, die in der Warenund Kaufhausarchitektur des Rheinlandes von der Jahrhundertwende bis zum Ersten Weltkrieg abzulesen ist“bezeichnet. Das neue Düsseldorfer Haus der Leonard Tietz AG setze neue Maßstäbe, an denen sich dann die Bauten danach orientierten. Besonders hervorgehoben wurden immer der große Lichthof und die separaten Ausstellungs-, Verkaufsund Salonräume, die aufwändig mit kostbaren Materialien wie diversen Holzarten, Bronze oder Marmor ausgestattet waren.
Nach dem Zwangsverkauf 1933 unter den Nationalsozialisten hieß das damals „schönste Kaufhaus im Jugendstil“einfach nur „Kaufhof“und ist später für viele Generationen von Düsseldorfern als „Kaufhof an der Kö“eine beliebter Anziehungspunkt an Düsseldorfs Prachtmeile. Nach verschiedenen Besitzerwechseln firmiert das Haus als „Galeria Karstadt Kaufhof Düsseldorf Königsallee“.