Neuer temporärer Biergarten in Flehe
Unter dem Namen Heimatland gibt es bis Ende August für 300 Gäste ein gastronomisches Angebot, Konzerte und sogar einen Pool.
FLEHE Viele Möglichkeiten haben Event-Agenturen zurzeit wegen der Corona-Krise nicht. Auch Künstler leiden unter der noch angespannten Situation. Aber kein Grund, einfach abzuwarten, dachten sich Sven Gerling und Stefan Kleinehr von der Agentur Lust & Laune zusammen mit Dirk Dubbelmann, ebenfalls Veranstalter. Es dauerte nicht lange und ein Projekt war gefunden: der Biergarten Heimatland, der nun bis zum 30. August auf einer sonst freien, großen Wiese in Flehe geöffnet hat. Die Wiese gehört Michael und Doris-Anette Busch, die nebenan wohnen und den Platz gern zur Verfügung stellen. „Es ist doch toll, dass etwas passiert. Wir stehen voll hinter dem Projekt“, sagt Michael Busch, der ebenso wie seine Frau nun zum Team an Theke und Bar gehört.
In sechs Wochen haben die Veranstalter das Projekt auf die Beine gestellt. Für Strand-Stimmung sollen zwei Lkw-Ladungen feiner Sand sorgen sowie ein Pool. Zum Abkühlen ist das Wasser nicht da – dem machen die Corona-Regeln einen Strich durch die Wellen. In Liegestühlen
aber können sich 50 Gäste entspannen, dazu gibt es reichlich Bänke und Tische, sodass insgesamt Platz für 300 Besucher da ist.
Von jedem Platz aus haben die Besucher freien Blick zur Bühne. Auf dem Programm stehen unter anderem Konzerte mit Kinderliedermacher Volker Rosin, den Swinging Funfares, Sänger Sascha Klar und der Band Brings. Die zehn Euro für den Eintritt gehen direkt an die Künstler. Der Besuch vom Biergarten Heimatland ist sonst für Besucher kostenlos.
Für Gewinn soll das kulinarische Angebot sorgen. Es gibt ein großes Getränkeangebot sowie einen Wagen mit Gegrilltem und Pommes frites. Sven Gerling aber versichert, das Heimatland stünde nicht in Konkurrenz mit den Gaststätten in der Nachbarschaft. Dennis Schürmann, Inhaber des Fleher Hof, lobt sogar das Heimatland als neuen Pop-up-Biergarten. „Ich glaube nicht, dass das Konzept eine Konkurrenz für uns darstellt. Er bildet sogar einen Mehrwert für Flehe, wenn uns nun im Stadtteil mehr Bürger besuchen“, sagt er. Und im Haus Massenberg bleibt das Team ebenfalls gelassen. „Mal abwarten, wie sich der Biergarten entwickelt“, sagt ein Mitarbeiter. „Unsere Stammgäste sind uns aber treu.“
Grundsätzlich belebt Wettbewerb ja das Geschäft, sagt auch Thorsten Hellwig vom Dehoga, dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband. „Eine Stadt wie Düsseldorf verträgt auf der einen Seite sicherlich auch einen Pop-up-Biergarten. Auf der anderen Seite sind Betriebe der stationären Gastronomie in der Corona-Krise mit einer besonders heiklen Situation konfrontiert, in der aufgrund der immens hohen Umsatzeinbußen jeder ausbleibende Gast fehlt. Die Gäste gehen ja nur einmal am Tag aus.“