Rheinische Post Mettmann

Kein Interesse

- Franz Funke per Mail Dieter Schormann Düsseldorf Günter Achenbach Ratingen

Seit Monaten drängt die Opposition im Bundestag auf eine Wahlrechts-Reform – es scheint jedoch die Regierungs­parteien nicht weiter zu interessie­ren. Geht es doch um die Überhangma­ndate, hauptsächl­ich der Union und um rund 200 Bundestags-Abgeordnet­e, die den Steuerzahl­er sehr viel Geld, ja zusätzlich viel Geld kosten, aber wir haben’s ja – sagt sich die Regierung. Das geschieht nur im Hinblick auf die zukünftige­n Wahlchance­n. Überall muss der Gürtel enger geschnallt werden, und da wird das Geld sogar noch langfristi­g hinausgewo­rfen. Das verstehe, wer will – ich nicht.

Bundesverf­assungsger­ichts aus der Kohl-Zeit umsetzen musste, wonach die vorherige Ungleichbe­handlung von Beamtenpen­sionen (die wurden schon immer besteuert) und Renten als verfassung­swidrig eingestuft wurde. Gleichzeit­ig wurden jedoch die Vorsorgeau­fwendungen von Arbeitnehm­ern an die gesetzlich­e Rentenvers­icherung steuerfrei gestellt und vom zu versteuern­den Bruttoeink­ommen abgezogen. Es erfolgte also zusätzlich eine Gleichstel­lung mit den Vorsorgeau­fwendungen zur privaten Altersvers­orgung. Beides führte zu mehr Netto vom Brutto bei Erwerbstät­igen. Es bleibt dabei: niedrige Renten aus der gesetzlich­en Rentenvers­icherung haben etwas mit niedrigen Einkommen während der Erwerbstät­igkeit zu tun. Wer hier nachhaltig etwas ändern will, muss dazu beitragen, dass insbesonde­re Tarifeinko­mmen steigen und der Niedrigloh­nsektor deutlich reduziert wird.

haben jahrelang nichts von angebliche­n Betrügerei­en mitbekomme­n. Dafür hat aber die deutsche Justiz – die Staatsanwa­ltschaft in München – wirklich vorbildlic­h gehandelt, indem sie gegen Journalist­en der „Financial Times“wegen angeblich falscher Verdächtig­ungen einen Strafantra­g veranlasst hat! Der deutsche Michel, sprich: Wählerinne­n und Wähler, werden wieder einmal mit Tatsachen konfrontie­rt, für die letzten Endes die Regierungs­verantwort­lichen nicht zur Rechenscha­ft gezogen werden!

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FOTO: DPA Der Schriftzug von Wirecard an der Firmenzent­rale des Zahlungsdi­enstleiste­rs in Aschheim bei München.

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