Deutlich weniger neue Mietverträge für Büros
DÜSSELDORF Die Corona-Krise hat deutliche Auswirkungen auf den Bürovermietungsmarkt. Die Immobiliendienstleister JLL, CBRE und Savills haben ihre Analyse für die ersten drei Quartale vorgelegt und daraus geht ein enormer Einbruch bei Neuvermietungen hervor. Bei einem Flächenumsatz von 190.000 bis 199.000 Quadratmeter (je nach Ergebnis der Experten) ist ein Rückgang von rund 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu verzeichnen. Im Vergleich der vergangenen fünf Jahre liegt das Minus bei gut 30 Prozent. Auch die Anzahl der Abschlüsse ging laut JLL von 427 auf 269 zurück, was einem Minus von rund 37 Prozent entspricht. Das vergangene dritte Quartal erwies sich sogar als das schwächste seit dem Krisenjahr 2009.
„Aktuell beobachten die Nutzer sehr genau, wie sich die wirtschaftliche Situation und die Tendenz zu mehr Homeoffice in der näheren Zukunft entwickeln werden“, erklärt Dennis Meyerhoff, Director und Teamleader Office Agency bei Savills in Düsseldorf, und fügt hinzu: „Aufgrund dieser Unsicherheit bevorzugen Nutzer derzeit eher ihren aktuellen Mietvertrag, als eine neue Fläche mit längerer Laufzeit anzumieten.“
Marcel Abel, Geschäftsführender Direktor und Niederlassungsleiter JLL Düsseldorf, sieht jedoch auch positive Signale: „Der solide Investmentmarkt zeigt, wie groß das Vertrauen in den Standort ist. Dies stützt den Optimismus, dass sich auch der Bürovermietungsmarkt nach der Pandemie wieder schnell erholen wird.“Mit etwa 2,5 bis 2,7 Milliarden Euro je nach Analyse liegt Düsseldorf beim Investmentmarkt laut JLL drei Prozent über dem eigenen Fünfjahresschnitt. Den Großteil machen verkaufte Büroflächen aus, sogar deutlich stärker als im Vorjahr. Auch Georg Hölz, Head of Investment Düsseldorf bei CBRE, sagt deshalb mit Blick auf den Büromarkt, „dass langfristig keine Schwächung erwartet wird“.