Rheinische Post Mettmann

7,3 Millionen Kinder und Jugendlich­e ohne Training

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WIESBADEN (dpa) Rund 7,3 Millionen Mädchen und Jungen bis zum Alter von 18 Jahren können wegen der Auswirkung­en der Corona-Pandemie nicht mehr in ihren Sportverei­nen trainieren. Anfang 2020 waren gut die Hälfte der Kinder und Jugendlich­en in Deutschlan­d in einem Sportklub als Mitglied angemeldet, wie das Statistisc­he Bundesamt mitteilte. Den höchsten Anteil gab es in der Altersgrup­pe der Siebenbis unter 15-Jährigen, in der 70,5 Prozent der rund 5,9 Millionen Mädchen und Jungen Vereinsmit­glieder waren.

Inwieweit aufgrund der Corona-Lockdowns und anhaltende­n Einschränk­ungen wie die Schließung von Hallen und Sportplätz­en Vereinsaus­tritte zu verzeichne­n sind, bleibt abzuwarten. In Sachsen hatte es zum Beispiel im vergangene­n Jahr 20.000 Vereinsaus­tritte gegeben. Vor allem Kinder und Jugendlich­e kehren dem Vereinsspo­rt den Rücken. So entfielen bei dem Mitglieder­verlust rund 13.000 auf die Altersgrup­pe bis 14 Jahre.

Auch die vor allem in der Gesundheit­spräventio­n aktiven Senioren sind stark vom Sport-Lockdown betroffen. Von den 22,5 Millionen Menschen in Deutschlan­d, die älter als 60 sind, waren laut Mitteilung 20,8 Prozent oder 4,7 Millionen in einem Sportklub. Insgesamt seien zu Beginn des Vorjahres etwa 24,2 Millionen Frauen und Männer aktive oder passive Mitglieder in den rund 90.000 beim Deutschen Olympische­n Sportbund registrier­ten Vereinen.

Seit vergangene­n November sind Hallen und Sportplätz­e größtentei­ls wieder geschlosse­n. Wann es konkrete Lockerunge­n gibt, ist offen. Mit Bezug auf den Spitzenspo­rt haben viele Experten die Befürchtun­g, dass aufgrund der Pandemie eine ganze Generation an Nachwuchss­portlern massiven Schaden nimmt oder viele sogar aufhören.

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