Tauben werden zur Chefsache
Bürgermeisterin Pietschmann, in einem offenen Brief kritisiert, nimmt sich des Themas an.
METTMANN (von) Herzlos sei es, wie die Stadttaube in Mettmann bekämpft werde, heißt es in einem offenen Brief von der Landesarbeitsgruppe Stadttiere und Taubenschutz. „Statt eines tierquälerischen Fütterungsverbotes und der Verfolgung der Menschen, die ein Herz für Tiere zeigen, fordern wir die Stadt Mettmann dazu auf, betreute Taubenschläge einzurichten. Gehen sie auf die Menschen zu, die den Tieren helfen möchten, statt sie mit Bußgeldern zu bedrohen“, heißt es in dem Brief.
Bürgermeisterin Sandra Pietschmann reagiert prompt. Sie hat bereits einen „Termin mit den in Mettmann ansässigen Brieftaubenzüchtern vereinbart, um sich zu informieren und mit den Experten über mögliche Lösungen zu sprechen“, teilt Christian Barra aus dem Büro der Bürgermeisterin mit. Sie habe das Thema für sich „auf dem Schirm“und könne beide Seiten verstehen, „sowohl die Tierschützer, als auch diejenigen, die sich durch die Tauben und ihre Hinterlassenschaften
gestört fühlen“. Im Gespräch mit Mettmanns Brieftaubenzüchtern soll ermittelt werden, wo Aufstellungsorte für ein Taubenhaus oder betreute Taubenschläge denkbar seien. Daraufhin wäre eine Testphase für ein solches Taubenhaus
vorstellbar, „allerdings nur mit vorheriger Zustimmung der Politik“.
Stein des Anstoßes war für die Landesarbeitsgruppe Stadttiere und Taubenschutz eine am 16. Februar veröffentlichte Pressemitteilung aus dem Büro der Bürgermeisterin. Darin wurde darauf hingewiesen, dass das Füttern von Tauben verboten ist und mit einem Bußgeld von bis zu 1000 Euro belegt werden kann. Wer derartiges sieht, möge sich an das Rechts- oder Ordnungsamt wenden. Viele Bürger sind von den Tauben genervt, vor allem ihre Hinterlassenschaften sorgen für Ärger. „Zynischer und herzloser geht es ja wohl nicht!“, echauffieren sich die Mitglieder der Arbeitsgruppe. „Die Stadttaube lebt als wildes Haustier und ist auf die Fürsorge des Menschen angewiesen.“