Rheinische Post Mettmann

Die Pallas Athene wird neu vergoldet

Die Statue von Johannes Knubel vor der Tonhalle wird derzeit von Fachleuten restaurier­t und dabei auch auf ihre Standfesti­gkeit überprüft.

- VON WOLFRAM GOERTZ

DÜSSELDORF Wer über die Oberkassel­er Brücke fährt oder die Tonhalle besucht, kommt sozusagen nicht an ihr vorbei: Die Statue der Pallas Athene hält Wacht, sie schützt und beschirmt die Kunst. Doch seit einiger Zeit klafft an der Hofgartenr­ampe ein Loch. Die Pallas Athene fehlt. Und viele Menschen fragen sich seit Monaten: Wo ist sie?

Das Denkmal wurde Ende Mai 2020 aufgrund des mehr und mehr sichtbaren Sanierungs­bedarfes abgebaut. Seitdem wurde die fast 100 Jahre alte Figur der griechisch­en Göttin des Krieges und Schirmherr­in der Wissenscha­ft in der Werkstatt einer Kunstgieße­rei untersucht, die Schäden an der Oberfläche und den Befestigun­gselemente­n bewertet.

Im Rahmen der Restaurier­ung sollen nun die vergoldete Oberfläche

sowie die Konstrukti­on und Verankerun­g erneuert werden, um auch die Standfesti­gkeit langfristi­g zu sichern. Neben weiteren Untersuchu­ngen an der Figur werden derzeit die konkreten erforderli­chen Restaurier­ungsmaßnah­men mit dem Denkmalsch­utz abgestimmt. Für dieses Projekt hat die Bezirksver­tretung Mittel für eine Restaurier­ung in Höhe von 19.000 Euro bewilligt.

Der heutige Standort an der Hofgartenr­ampe neben der Tonhalle war nicht der erste der Pallas Athene gewesen. Die Figur des Künstlers Johannes Knubel war im Mai 1926 zunächst an der Südseite der alten Tonhalle aufgestell­t worden. Unter dem Druck der Nationalso­zialisten wurde sie 1933 als „entartet“gebrandmar­kt und entfernt. Nach der Umgestaltu­ng des früheren Planetariu­ms zur neuen Tonhalle in den 70er-Jahren wurde die Pallas Athene an den heutigen Standort versetzt.

Knubel (1877–1949) erlebte das nicht mehr. Der in Münster geborene und in Düsseldorf gestorbene Künstler hat im Rheinland auch an anderen Orten, etwa in Wuppertal und Köln, seine optischen Spuren hinterlass­en. Auch in Düsseldorf ist Knubel an vielen Orten präsent. Nun hoffen alle, dass auch die Pallas Athene bald wieder Präsenz zeigt.

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FOTO: WIKIMEDIA COMMONS Die Pallas Athene stammt aus dem Jahr 1926.

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