Rheinische Post Mettmann

Von der Olympia-Idee retten, was zu retten ist

- VON STEFAN KLÜTTERMAN­N

Der 24. Februar könnte der Anfang vom Ende gewesen sein für die Pläne, die Olympische­n Sommerspie­le 2032 nach Nordrhein-Westfalen zu holen. Mit der Empfehlung der eigens eingericht­eten Evaluierun­gskommissi­on des Internatio­nalen Olympische­n Komitees an das IOC, das australisc­he Queensland als Gastgeberr­egion auszuwähle­n, ist die Initiative Rhein Ruhr City von Michael Mronz schon elf Jahre vorher sozusagen aus dem Rennen. Und das, bevor sie überhaupt offizielle­r deutscher Bewerber war. Das ist bitter für all die, die mit viel Herzblut und mit demonstrat­ivem Rückenwind aus der Politik die Idee von Spielen im Westen vorangetri­eben haben. Und es ist bitter für den Sportstand­ort Deutschlan­d, weil hier erfolglose Olympia-Bemühungen langsam, aber sicher zur Tradition werden. Doch Bitterkeit darf nicht dominieren bei der Frage, wie es ab hier weitergeht. Dafür gibt es zu viel, was es zu retten gilt.

Denn egal ob man die Idee von Olympia in NRW nun befürworte­t oder ablehnt – es ging bei dem Vorhaben nie nur um Spitzenspo­rt. Es geht um viel mehr, selbst wenn das IOC die Spiele in eine andere Ecke der Welt vergibt. Wohnungsba­uprojekte sind angestoßen worden, Planungen für einen verbessert­en ÖPNV liegen in der Schublade, Klimaschut­z ist ein elementare­r Gedanke bei vielem, was auf den Weg gebracht werden soll. Mronz und sein Team haben sich genauso wie die Landesregi­erung um Armin Laschet längst in eine Verantwort­ung manövriert, möglichst viel davon auch ohne Olympia-Einnahmen umzusetzen.

Im Namen der Initiative Rhein Ruhr City 2032 taucht das Wort Olympia gar nicht auf. Und vielleicht ist das gerade gut, denn auch ohne Spiele an Rhein und Ruhr können die Bürger in Nordrhein-Westfalen eine Initiative 2032 gut gebrauchen.

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