Von der Olympia-Idee retten, was zu retten ist
Der 24. Februar könnte der Anfang vom Ende gewesen sein für die Pläne, die Olympischen Sommerspiele 2032 nach Nordrhein-Westfalen zu holen. Mit der Empfehlung der eigens eingerichteten Evaluierungskommission des Internationalen Olympischen Komitees an das IOC, das australische Queensland als Gastgeberregion auszuwählen, ist die Initiative Rhein Ruhr City von Michael Mronz schon elf Jahre vorher sozusagen aus dem Rennen. Und das, bevor sie überhaupt offizieller deutscher Bewerber war. Das ist bitter für all die, die mit viel Herzblut und mit demonstrativem Rückenwind aus der Politik die Idee von Spielen im Westen vorangetrieben haben. Und es ist bitter für den Sportstandort Deutschland, weil hier erfolglose Olympia-Bemühungen langsam, aber sicher zur Tradition werden. Doch Bitterkeit darf nicht dominieren bei der Frage, wie es ab hier weitergeht. Dafür gibt es zu viel, was es zu retten gilt.
Denn egal ob man die Idee von Olympia in NRW nun befürwortet oder ablehnt – es ging bei dem Vorhaben nie nur um Spitzensport. Es geht um viel mehr, selbst wenn das IOC die Spiele in eine andere Ecke der Welt vergibt. Wohnungsbauprojekte sind angestoßen worden, Planungen für einen verbesserten ÖPNV liegen in der Schublade, Klimaschutz ist ein elementarer Gedanke bei vielem, was auf den Weg gebracht werden soll. Mronz und sein Team haben sich genauso wie die Landesregierung um Armin Laschet längst in eine Verantwortung manövriert, möglichst viel davon auch ohne Olympia-Einnahmen umzusetzen.
Im Namen der Initiative Rhein Ruhr City 2032 taucht das Wort Olympia gar nicht auf. Und vielleicht ist das gerade gut, denn auch ohne Spiele an Rhein und Ruhr können die Bürger in Nordrhein-Westfalen eine Initiative 2032 gut gebrauchen.
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