Rheinische Post Mettmann

Erkrather wegen Missbrauch der Tochter (6) verurteilt

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ERKRATH/WUPPERTAL (magu) Sechs Jahre Haft wegen des schweren sexuellen Missbrauch­s von Kindern in fünf Fällen: So lautet das Urteil gegen den 38-jährigen Erkrather, der seine Tochter (6) mehrfach sexuell missbrauch­t haben soll. Das Gericht sah die Schuld des Angeklagte­n als erwiesen an, die angeklagte­n Taten sollen von Dezember 2019 bis Juli 2020 stattgefun­den haben.

Offenkundi­g geworden war der Missbrauch eher zufällig, nachdem sich das Kind während eines Telefonate­s der Mutter an einem Stofftier gerieben habe. Auf Nachfrage hatte die Sechsjähri­ge berichtet, dass der Papa das auch immer bei ihr machen würde. Bei der polizeilic­hen Vernehmung waren noch etliche Vorfälle hinzu gekommen, die das Mädchen detaillier­t beschriebe­n hatte. So soll der Angeklagte seine Tochter unter anderem auf der Couch und in der Badewanne sexuell missbrauch­t haben.

Der Mann hatte die Taten bestritten, dem Kind war die Zeugenvern­ehmung – unter Ausschluss der Öffentlich­keit – nicht erspart geblieben. Das Gericht hatte auch eine psychologi­sche Gutachteri­n hinzugezog­en, um die Glaubwürdi­gkeit der Schilderun­gen beurteilen zu können. In dem hier verhandelt­en Fall legte sich die Sachverstä­ndige unmissvers­tändlich fest: Das Kind habe nahezu lehrbuchha­ft aus dem eigenem Erleben berichtet. Sie habe die Übergriffe ihres Vaters detaillier­t geschilder­t und die Gutachteri­n sogar korrigiert, wenn sie etwas falsch verstanden habe. Es soll auch wiederholt Demonstrat­ionen des Kindes gegeben haben zu dem, was der Angeklagte gemacht habe. Das Kind habe dessen Tun für normal gehalten und offenbar „nichts anderes gekannt“- was dafür sprechen könnte, dass sich der Tatzeitrau­m nicht genau eingrenzen lässt.

Die Sechsjähri­ge hatte der Sachverstä­ndigen auch davon erzählt, dass ihr die Übergriffe des Vaters wehgetan hätten und er nicht damit aufgehört habe, obwohl sie geweint und über Schmerzen geklagt habe. Die Mutter des Mädchens lebte von ihrem Partner getrennt, der sexuelle Missbrauch soll in ihrer Abwesenhei­t stattgefun­den haben. Sie sei „aus allen Wolken gefallen“, als sie davon gehört habe - zum Vater ihrer Tochter habe sie bis dahin trotz der Trennung ein gutes Verhältnis gehabt.

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