ADFC bemängelt neue Radspur in Pempelfort
Der Fahrradclub fordert auf der abgeschafften Umweltspur wegen einer zu gefährlichen Verkehrsführung Nachbesserungen.
PEMPELFORT (gaa) Zum 1. März löste der neue Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) eines seiner Wahlversprechen ein und schaffte die umstrittenen Umweltspuren ab. Der Fahrradclub ADFC weist nun auf – aus seiner Sicht – deutliche Mängel beim neuen Radfahrstreifen auf der Prinz-Georg-Straße hin und fordert Nachbesserungen. Der Radfahrstreifen wurde auf der rechten der beiden Fahrspuren im Zuge der Umweltspur-Abschaffung eingerichtet und ist auch für den Linienbusverkehr freigegeben.
„Wir begrüßen grundsätzlich, dass ein separater Radfahrstreifen eingerichtet wird. Hier muss aber schnell nachgebessert werden. Denn Anfang und Ende sowie der Anschluss an bestehende weiterführende Radverkehrsanlagen sind in beiden Fahrtrichtungen unklar und gefährlich“, sagt Lerke Tyra, die stellvertretende Vorsitzende des ADFC Düsseldorf.
Laut Fahrradclub fehlt es auf dem Stück in Pempelfort durchgängig an eindeutigen Markierungen, die auch Sicherheit für die Radfahrer auf der
Straße schaffen. „Viel zu wenige und unauffällige Fahrradpiktogramme, unvollständige Trennstreifen, teilweise versteckte Schilder und keine Kennzeichnung des Abbiegeverkehrs“, zählt Tyra die Kritikpunkte für die Prinz-Georg-Straße auf.
Außerdem weist der ADFC darauf hin, dass in Nord-Süd-Richtung Gefahren durch plötzlich öffnende Autotüren für Radfahrer entstehen, das Problem wird „Dooring“genannt. Er schlägt vor, den rechten Rand des Fahrradstreifens mit Abstand zu den Parkplätzen zu markieren. Auch ärgert sich der Fahrradclub über das Baustellenmanagement.
In Nord-Süd-Richtung sei wegen Kanalbauarbeiten langfristig eine Baustelle auf der Prinz-Georg-Straße, eine Umleitung des Radweges jedoch nicht eingerichtet, sagt Tyra. Sie fordert von der Verwaltung, die Mängel jetzt kurzfristig zu beseitigen: „Radfahrende müssen sich dort ohne Vorwarnung in die Kfz-Spur einfädeln – und die Tempo-30-Begrenzung beginnt erst nach der Baustelle. Das muss umgehend geändert werden.“
Wenn die NRW-Landeshauptstadt bis zum Ende der Legislaturperiode zu den führenden Fahrradstädten aufschließen will – Kellers Ziel ist es sogar, Düsseldorf in den nächsten Jahren mit einer Offensive zur fahrradfreundlichsten Großstadt in Deutschland zu machen – braucht es für den ADFC eine entsprechende Prioritätensetzung und eine Gleichrangigkeit der Verkehrsträger. „Dazu müssen auch die Ersatzmaßnahmen für die Umweltspuren zugunsten des Radverkehrs zügig umgesetzt werden“, sagt Tyra.