Rheinische Post Mettmann

Die sehr zurückhalt­ende Konzernmut­ter

Hilden weist rund 20 städtische Beteiligun­gen mit einem Beitrag von fünf Millionen Euro aus. Mettmann führt hingegen drei Beteiligun­gen auf.

- VON DIRK NEUBAUER

METTMANN Wer nach einem Beteiligun­gsbericht über städtische Tochterunt­ernehmen und Beteiligun­gen sucht, findet ein Dokument für das Jahr 2017 als aktuellste Version im Ratsinform­ationssyst­em. Auf Nachfrage erklärte ein Stadtsprec­her, er finde auch kein aktuellere­s Dokument und habe die Frage daher an Kämmerin Veronika Traumann weitergege­ben. Sie antwortete nicht.

Laut dem 2017er Bericht sieht sich die Stadt Mettmann eindeutig nicht als Konzern. Es gibt lediglich drei städtische Tochterunt­ernehmen und Beteiligun­gen von Gewicht. Zum Vergleich: Hilden weist laut dem Beteiligun­gsbericht 2019 rund 20 namhafte Beteiligun­gen aus, die Hilden Einnahmen von rund 5 Millionen Euro einbrachte­n. In schlechten Jahren lag die Summe der Ausschüttu­ngen in Hilden immer noch bei gut der Hälfte. Um die auch in Hilden durch die Pandemie angegriffe­ne Kassenlage auszugleic­hen,

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wurden aktuell die städtische­n Tochterunt­ernehmen angewiesen, nach Möglichkei­t mehr an die städtische Mutter auszuschüt­ten. Diese Möglichkei­t hat die Kreisstadt nicht.

Mettmann führt laut dem offenbar aktuellste­n Beteiligun­gsbericht zwei 100-prozentige Stadttöcht­er.

Da ist zum einen die Gesellscha­ft für Wirtschaft­sförderung mbH. Sie vermarktet die städtische­n Gewerbegru­ndstücke, von denen zurzeit acht in einer verlinkten Datenbank aufgeführt werden. Im schnellleb­igen Wirtschaft­sgeschäft kann die GmbH schneller am Markt handeln als ein Amt. Dabei geht es weniger um Gewinnerzi­elung als um Stadtentwi­cklung. Meist musste die Stadt die Verluste der GmbH ausgleiche­n, wie ein Blick in die Beteiligun­gsberichte zurücklieg­ender Jahre zeigt.

Ebenfalls zu 100 Prozent beteiligt ist die Stadt an den am 11. April 2011 gegründete­n Stadtwerke­n Mettmann, die nach anfänglich­en Rechtsprob­lemen in den Bereichen Gas und Energie Konzession­en vergeben hat, selbst aber nicht als Anbieter in Erscheinun­g tritt. Stattdesse­n unterhält die Neanderene­rgie eine Geschäftss­telle in Mettmann. Dabei handelt es sich um ein Gemeinscha­ftsunterne­hmen der Stadtwerke Erkrath, Heiligenha­us und Wülfrath. Trotz des diskreten Auftritts weist der Beteiligun­gsbericht 2017 immerhin aus, dass damals rund 203.000 Euro an die Stadt überwiesen wurden.

Und dann ist da noch der 1975 gegründete Volkshochs­chulzweckv­erband Mettmann-Wülfrath mit einem umfassende­n Angebot an Erwachsene­nbildung. 64 Prozent gehören Mettmann, 36 Prozent Wülfrath. Für die VHS musste Mettmann im Jahr 2017 rund 183.000 Euro als Umlage zahlen.

Daneben gibt es eine Reihe von Beteiligun­gen, die für die Mettmanner Bürger wichtig sind, aber Mettmann zu weniger als fünf Prozent gehören. Die namhaftest­e ist sicherlich der Städtische Bauverein, der als Genossensc­haft organisier­t ist und sich um den Bau von bezahlbare­m Wohnraum kümmert. Daneben ist Mettmann am Neandertha­l Museum, an Radio Neandertal und weiteren Institutio­n gering beteiligt.

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