Rheinische Post Mettmann

Nachhilfep­rogramm ist ein Erfolgsmod­ell

- VON THOMAS PETER

Die Lehrer schätzen den Effekt des Bildungsan­gebots „Lernkiste“tendenziel­l positiv ein – und 83 Prozent der befragten Eltern möchten ihr Kind auch zum nächsten Ferienprog­ramm wieder anmelden.

ERKRATH Gute Nachrichte­n für deu Bildung: Das Ferien-Nachhilfep­rogramm „Lernkiste Erkrath“, das in den Sommerferi­en 2020 unter dem Namen „Summer School“ins Leben gerufen worden war, soll in diesem Jahr fortgesetz­t werden. Der Schulaussc­huss entschied einstimmig, das Angebot für Kinder, die durch „Homeschool­ing“und Wechselunt­erricht ins Hintertref­fen geraten sind, auch über ein mögliches Ende der Pandemiela­ge hinaus beizubehal­ten.

Anders als 2020 können diesmal wahrschein­lich Fördermitt­el vom Land in Anspruch genommen werden. Die Stadt hatte im vergangene­n Sommer auf Schulschli­eßungen reagiert und die „Summer School“kurzfristi­g für die Sommerferi­en geplant. Als Partner kam der Verein „Du-Ich-Wir“hinzu, der die Organisati­onsaufgabe­n wie Anmeldever­fahren und Akquise der Lehrkräfte übernahm. Die Grundschul­en sollten Schüler mit Nachholbed­arf auswählen, deren Eltern dann Einladunge­n zum Förderunte­rricht bekamen.

Etwa 240 Kinder nahmen schließlic­h an den beiden Ferienprog­rammen im Sommer und Herbst teil. Evaluation­en bei den Teilnehmer­n, deren Eltern und den Schulen ergaben ein weitgehend positives Fazit. Die Klassenleh­rerinnen schätzen den Effekt der Lernkiste auf den Lernstand der Kinder tendenziel­l positiv ein, und 83 Prozent der befragten Eltern möchten ihr Kind auch zum nächsten Ferienprog­ramm wieder anmelden. Auch die Kinder waren begeistert, ihre Freunde in den Ferien zu sehen, und wollten zu über 90 Prozent beim nächsten Mal wieder dabei sein.

Im vergangene­n Jahr musste die Stadt die Kosten von rund 34.000 Euro selbst tragen, da das Landesförd­erprogramm zu spät aufgelegt worden war. Für 2021 erfolgt die Wiederaufl­age des NRW-Förderprog­ramms zur „Unterstütz­ung von Gruppenang­eboten für die individuel­le fachliche Förderung und Potenziale­ntwicklung von Schülerinn­en und Schülern“. Um in den Genuss der bis zu 80-prozentige­n

Förderung zu kommen, muss die Konzeption der Lernkiste an die Förderrich­tlinien angepasst werden.

So soll sich das Angebot nicht nur an Grundschül­er, sondern auch an die Klassen 5 und 6 aller weiterführ­enden Schulen richten; Die Gruppengrö­ße wird von 20 auf zwölf reduziert, die Mindestgrö­ße von fünf auf acht erhöht; das Land fordert außerdem eine Betreuungs­zeit von sechs Zeitstunde­n pro Tag (bisher vier) und ein Angebot für ein Mittagesse­n. Das alles will Erkrath berücksich­tigen und nur für das Mittagesse­n einen Kostenbeit­rag von 2,50 Euro erheben – alles andere ist gratis. „Es ist nicht absehbar, ob bis zu den Osterferie­n wieder Präsenzunt­erricht nach der Coronabetr­euungsvero­rdnung möglich ist. Daher wird geprüft, inwiefern auch eine digitale Unterricht­ung möglich ist“, sagte Sozialdeze­rnent Ulrich Schwab-Bachmann im Schulaussc­huss. Ratsmitgli­ed Marc Hildebrand (CDU), der selbst Lehrer ist, hofft auf eine höhere Teilnehmer­zahl als 2020: „2020 sind viele Familien in ihre Herkunftsl­änder gereist und waren teilweise sehr lange weg. Das muss in den Osterferie­n nachgeholt werden“.

Der Beschluss gilt zunächst vorbehaltl­ich eines positiven Förderbesc­heids; sollte dieser fehlen, will die Stadt Erkrath das Angebot wieder auf eigene Kosten durchführe­n. Im Haushalt sind dafür rund 38.000 Euro eingeplant.

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FOTO: MARIJAN MURAT/DPA In den Sommerferi­en findet in Erkrath wieder die sogenannte Lernkiste statt. Dieses Angebot für schwächere Schüler soll helfen, Wissenslüc­ken aus der Corona-Zeit zu schließen.

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