Campus digital – die Hochschule zieht Bilanz
Ein Jahr Studium unter Corona-Bedingungen und -zwängen – ein Kraftakt für alle Beteiligten. Die gute Nachricht aus Sicht des Campus Velbert/ Heiligenhaus: Die digitale Hochschule funktioniert.
HEILIGENHAUS Was die Zukunft des Campus Velbert/Heiligenhaus angeht, sind die Hochschul-Organisatoren der Studiengänge im ersten Corona-Jahr zügig vorangekommen. Schon jetzt steht fest: Es wird mittelfristig mehr Angebot geben. Künstliche Intelligenz und Wirtschaftsinformatik werden zu Kern- und Schlüsselinhalten für die (dualen) Studiengänge. Als weitere Großaufgabe stellt sich, das Werben um Studenten den Corona-Bedingungen anzupassen. Die üblichen Infoangebote wie Messen und die intensive Nutzung des Schülerlabors gehen nicht. Vor diesem doppelten Hintergund zieht die Hochschule Bochum nun detailliert Zwischenbilanz.
Die Lehrund Lernplattform Moodle ist zum Standard für die Organisation und Bereitstellung des Lehrangebotes geworden, die meisten Professor*innen haben auf Live-Veranstaltungen in Online-Konferenzräumen umgestellt, so dass Fragen von Studierenden direkt beantwortet werden können und Interaktion und Gruppenarbeit in virtuellen Räumen stattfinden kann. Aktuell ist das Videokonferenzsystem „BigBlueButton“oder Zoom überall in der Hochschule stetiges Kommunikationsmittel.
Hohe Flexibilität und Leistungsbereitschaft bei der Digitalisierung der Lehre zeigt die Hochschule auch am Campus Velbert/Heiligenhaus. In Heiligenhaus wurden sämtliche Prüfungen in Rekordzeit ausschließlich auf digitale/virtuelle Formate wie Open-Book-Prüfungen umgestellt. „Hierbei haben wir darauf geachtet, die Studierenden so früh wie möglich über die Prüfungsform zu informieren“, sagt Standortsprecher Prof. Dr. Markus Lemmen.
Die Prüfungssituationen Exemplarisch für die ganze Hochschule zeigt der Präsident der Hochschule,
Prof. Dr. Jürgen Bock das Spannungsfeld auf, in dem der Anspruch an die digitalen Prüfungen steht: „Wir wollen zum einen der Verantwortung gegenüber den Studierenden gerecht werden sie durch die geänderte digitale Prüfungssituation nicht mehr als unbedingt nötig zu belasten. Andererseits ist auch der Verantwortung gegenüber der Gesellschaft gerecht zu werden, dass die Kompetenzen der Studierenden auch hinreichend gut abgeprüft und gesichert werden können.“
Hinter den Kulissen Dass sich auch die Hochschulverwaltung den geänderten digitalen Notwendigkeiten angepasst hat, versteht sich fast von selbst. So nutzt auch die Zentrale Studienberatung (ZSB) Moodle für ihre Orientierungs- und Unterstützungsangebote und bietet zur Zeit 19 Kurse zu allgemeinen Studienberatung, Studienfinanzierung-, Stipendien- und Sozialberatung, Studierendencoaching und psychosozialer Beratung an. Die Hochschulbibliothek hat virtuelle Führungen erstellt und das Angebot an E-Books ausgeweitet.
Tutorien erweisen sich aus Hochschulsicht als sehr erfolgreich digital. Das Mathetutorium am CHV ist dafür ein schönes Beispiel. Tutor Joshua Fichtel: „Der CVH hat sich unheimlich bemüht, dass wir unser Grundlagentutorium auch digital durchführen konnten. Wir haben dafür ein USB-Grafiktablet und eigene digitale Räume zur Verfügung gestellt bekommen. Aus studentischer Sicht war das unserer Ansicht nach super wichtig, da viele Studierende der ersten Semester einfach Unterstützung bei der Prüfungsvorbereitung brauchen und das Grundlagentutorium hier einen wichtigen Beitrag leistet. Gerade
durch das verkürzte Wintersemester wünschen sich wieder viele Studierende, dass dieses Grundlagentutorium auch in den Semesterferien fortgeführt wird. Dieser Wunsch macht uns natürlich auch ein bisschen stolz, da wird so die Rückmeldung bekommen, dass unser Grundlagentutorium hilft, die fehlenden Präsensveranstaltungen zu kompensieren.“
Ausblick auf das Semester Die Pandemie hat bei Veranstaltungen und Prüfungen zu einem digitalen Umbruch geführt. Mit viel Engagement haben sich alle Mitglieder der Hochschule Bochum dieser außerordentlichen Herausforderung gestellt und das mit großem Erfolg. Wenngleich sich Alle wieder Präsenz wünschen wird – so wie es aussieht - auch das Sommersemester digital starten müssen.