Maaßen will für die CDU in den Bundestag
ERFURT (dpa) Der frühere Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, will im September für die CDU in den Bundestag einziehen. Er wolle für den Wahlkreis 196 in Südthüringen antreten, bestätigte Maaßen am Donnerstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. In diesem Wahlkreis war bei der Bundestagswahl 2017 der mittlerweile wegen Ermittlungen bezüglich der Maskenaffäre aus der Partei ausgetretene Mark Hauptmann gewählt worden.
Die Thüringer CDU-Spitze reagierte verhalten. Die Entscheidung liege bei den Delegierten der vier Kreisverbände in Südthüringen, schrieb Landeschef Christian Hirte auf Twitter. Die „Bild“-Zeitung hatte zuvor berichtet, dass der Kreisverband Schmalkalden-Meiningen Maaßen als Bundestagskandidaten nominieren wolle und dies am vergangenen Mittwochabend beschlossen habe.
Als Verfassungsschutzpräsident war Maaßen massiv in die Kritik geraten, weil er bezweifelt hatte, dass es nach der Tötung eines Deutschen in Chemnitz zu „Hetzjagden“auf Ausländer kam. Im November 2018 hatte ihn Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) in den einstweiligen Ruhestand versetzt.
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil reagierte ungläubig auf die Nachricht. An die Adresse von CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak und Parteichef Armin Laschet twitterte der SPD-Politiker: „Das hier ist doch ganz sicher ein ganz schlechter Aprilscherz – oder?“