TC BW Erkrath erhält die Kündigung
Der Pachtvertrag des 1955 gegründeten Tennisvereins soll Ende 2025 auslaufen. Vorsitzender Matthias Kreisel hofft jedoch auf fruchtbare Gespräche mit der Besitzerin, damit es auf der Anlage an der Freiheitstraße weitergehen kann.
ERKRATH Für die Mitglieder des TC Blau-Weiß Erkrath brechen unsichere Zeiten an. Das liegt jedoch nicht allein an der Corona-Pandemie, die allen Sportvereinen in Deutschland seit zwölf Monaten arg zu schaffen macht. Vielmehr ist es die Ungewissheit, ob die Tennisspieler des 1955 gegründeten Klubs auch die nächsten 66 Jahre noch auf der schmucken Anlage an der Freiheitstraße ihrem Hobby nachgehen können.
„Ja, wir haben die Kündigung des Pachtvertrages bekommen“, bestätigt Matthias Kreisel. Den Grund kennt der Vorsitzende der Blau-Weißen nicht, vermag nur soviel zur Erhellung beizutragen: „Vor zwei Jahren ist das Gelände wegen eines Erbfalles an eine neue Besitzerin übergegangen.“Bleibt es bei der Kündigung, steht die Anlage, die direkt an der Düssel beheimatet ist, den Tennissportlern nur noch bis Ende 2025 zur Verfügung. Dann läuft der Pachtvertrag, der nach einer früheren Verlängerung über weitere 30 Jahre abgeschlossen war, aus. „Rein vertraglich ist das in Ordnung, bis 2025 ist die Situation geklärt“, stellt Kreisel fest. Gleichwohl suchte der Klub bereits den Kontakt zur neuen Eigentümerin, um Gespräche über eine Fortdauer der Pacht zu führen.
Zu den Gründungsmitgliedern des TC Blau-Weiß Erkrath gehörte 1955 laut Matthias Kreisel ein angesehener Geschäftsmann, der aus dem Umfeld einer Erkrather Unternehmerfamlie stammte, mit weiteren hochrangigen Persönlichkeiten der Stadt dem Tennis frönen wollte und deswegen das Gelände an der Düssel auf Pachtbasis zur Verfügung stellte. Seinerzeit war Tennis übrigens noch kein Volkssport, sondern eher einer betuchten Klientel vorbehalten, die noch viel Wert auf weiße Sportkleidung legte. Heutzutage geht es auf den Plätzen wesentlich bunter zu. Als das Gründungsmitglied vor circa zwei Jahren verstarb, änderten sich die Besitzverhältnisse und damit anscheinend auch das Eigentümer-Interesse.
Ob auf der Anlage an der Freiheitstraße in Zukunft Wohnbebauung geplant ist? Auf diese Frage kann Matthias Kreisel keine Antwort geben, konstatiert aber: „Für Investoren ist das Gelände sicher interessant. Die Stadt Erkrath will es lieber als Sportfläche erhalten.“Im Flächennutzungsplan sei der Grund bereits als Sportfläche ausgewiesen. Jetzt gibt es politisch den Antrag, den Bebauungsplan entsprechend zu ändern. Darüber muss nun der Rat entscheiden.
Marc Hildebrand, Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes in Alt-Erkrath und Sprecher im Ausschuss für Kultur und Sport, signalisiert tatkräftige