„Heino ist ein deutscher Sänger, der deutsche Lieder singt“
Der Schlagersänger soll nun doch unter dem Titel „deutscher Liederabend“in der Tonhalle auftreten. Die Diskussion sei wichtig gewesen, sagt sein Manager.
DÜSSELDORF Der Schlagersänger Heino wird nach Diskussionen zwischen Tonhalle und Management nun doch unter dem Titel „deutscher Liederabend“in Düsseldorf auftreten. Am Montagabend hatte sich Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) in den Konflikt eingemischt – und sich auf die Seite des Sängers geschlagen. Heinos Manager Helmut Werner begrüßte das. „Wir freuen uns natürlich, dass Dr. Keller unsere Ansichten teilt und wir den Liederabend so benennen dürfen, wie wir es ausgesucht haben“, sagt Werner. Keller habe per Telefon das Gespräch mit Heino gesucht und „persönliche und nette Worte gefunden“. Keller wolle den Sänger bei dessen nächstem Düsseldorf-Besuch auch persönlich kennenlernen, „was wir sehr gerne annehmen werden.“
Anlass des Streits war ein Plakat für ein Konzert, das Heino mit Band und dem Geiger Yury Revich am 8. Oktober 2021 in der Tonhalle geben will. Intendant Michael Becker hatte sich gegen den Untertitel „Ein deutscher Liederabend“ausgesprochen, unter anderem mit Verweis auf eine Richtlinie der Stadt, die Veranstaltungen mit rassistischen und antisemitischen Inhalten in städtischen Räumen verbietet.
Diese Verbindung sei, sagt Manager Werner, absurd. „Die Diskussion als solche war aber sehr wichtig, denn das Wort deutsch darf nicht den Rechtspopulisten überlassen werden, aus dem Sprachgebrauch verschwinden oder in irgendeiner Weise anrüchig sein“, sagt Werner.
„Wir hätten auch das Wort deutsch streichen können, um eine Diskussion zu verhindern. Das wäre aber das allererste Mal in 60 Jahren Karriere gewesen. Und Heino hat sich noch nie verbogen, er ist ein deutscher Sänger, der deutsche Lieder singt und deutsche Lieder liebt.“
Auch an dem Sänger selbst sei der Streit nicht spurlos vorüber gegangen. „Heino hat einen enormen Zuspruch erfahren, auch von Leuten die nicht unbedingt seine Musik toll finden. Aber das Thema betrifft uns alle. Das hat ihn sehr berührt.“
Für das Konzert im Oktober haben sich bereits alte Bekannte des gebürtigen Düsseldorfers angekündigt – etwa Freunde aus seiner Jugendzeit, Mitglieder der Düsseldorfer Jonges und von Karnevalsvereinen, berichtet Helmut Werner. Wäre die Tonhalle bei ihrem Standpunkt geblieben, sagt der Manager, hätte man auch in Betracht gezogen, die Location zu wechseln. Nun wartet das Management noch auf die schriftliche Bestätigung, dass das Konzert unter dem Titel „deutscher Liederabend“stattfinden kann.