KSB braucht mehr Raum für die Projektarbeit
Der Dachverband der rund 400 Sportvereine im Kreis Mettmann erweitert und saniert mit der NRW-Förderung seine Geschäftsstelle.
KREIS METTMANN Aus- und Fortbildung von Übungsleitern ist eines der vielen Themenfelder, die sich der Kreissportbund Mettmann auf seine Fahne geschrieben hat. Damit leistet der KSB wichtige Grundlagenarbeit für die ungefähr 400 Sportvereine und ihre rund 115.000 Mitglieder im Kreisgebiet – das entspricht knapp einem Viertel der Bevölkerung im Kreis Mettmann. Als Repräsentant der hier ansässigen zehn Stadtsportverbände ist der Kreissportbund zugleich selbst ein eingetragener Verein. Als solcher profitiert er nun auch vom NRW-Förderprogramm „Moderne Sportstätten 2022“.
„Wir haben personell aufgestockt, wollen deshalb die Geschäftstelle um eine Etage erweitern“, brichtet Michael Weigerding. Der Geschäftsführer erläutert: „Das Haus ist Eigentum des KSB. Bislang hatten wir hier auch eine Wohnung drin, doch die Mieter sind im November ausgezogen.
Geschäftsführer KSB Mettmann
Diese Wohnung wollen wir als Erweiterung der Geschäftsstelle umbauen, da die Räumlichkeiten inzwischen sehr beengt sind.“Das Gebäude an der Mittelstraße 9 in Mettmann hat eine denkmalgeschützte Fassade, in die neue Fenster eingebaut werden. Auch die außen liegenden Toiletten sollen modernisiert werden. „Für den digitalen Ausbau müssen elektrische Leitungen verlegt werden“, zählt Weigerding eine weitere Baustelle auf.
Die geplanten Umbaumaßnahmen verursachen Kosten in Höhe von 35.595 Euro. Der nun bewilligte Zuschuss des Landes beläuft sich auf 28.963 Euro. Möglich wurde die Unterstützung durch das NRW-Programm, weil alle zehn Sportverbände im Kreisgebiet einen kleinen Betrag der ihnen zustehenden Fördersumme abtraten. Eine Aktion, die wohl auch auf der Erkenntnis beruht, dass der Kreissportbund wertvolle Arbeit für die Vereine in seinem Einzugsgebiet leistet. Oder wie es die CDU-Landtagsabgeordneten Claudia Schlottmann, Martin Sträßer und Christian Untrieser formulieren: „Eine moderne Vereinsarbeit bedarf immer auch einer gut aufgestellten, professionellen Struktur im Hintergrund. Wir alle können uns glücklich schätzen, dass wir mit dem KSB Mettmann genau diese im Kreis Mettmann haben.“
Der Kreissportbund stockte sein Personal auf, um weitere Projekte des Landessportbundes NRW in Kooperation mit den örtlichen Vereinen durchführen zu können. Für die Sportler im Kreis Mettmann ist das ein Gewinn, denn der LSB finanziert das Personal für diese Projekte. Gleichwohl kämpft aktuell auch der KSB mit den Folgen der Corona-Pandemie. „Der Schutz der Gesundheit steht über allem, aber wir müssen alsbald wieder dahin kommen, dass es Öffnungsschritte für den Sport gibt. Der Fortbestand der Vereine mit ihren Aktivitäten ist wichtig“, führt Michael Weigerding aus. Sport und Bewegung sowie die damit verbundenen sozialen Aspekte sind für alle Altersklassen wichtig – von den Kindergartenkindern bis hin zu den Senioren. Online-Kurse allein können das nicht auffangen. „Senioren nehmen diese Angebote leider nicht an, dabei ist gerade für sie Sport in Maßen wichtig, da er kognitive Fähigkeiten fördert“, betont Weigerding.
Einen Teil seiner Einnahmen erzielt der KSB durch Fortbildungen für Übungsleiter, die momentan nur online durchgeführt werden. Doch das ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. „Uns fehlen die Einnahmen aus der Präsenzausbildung, und auch der Kursbetrieb findet nicht statt“, stellt Weigerding fest und erklärt: „Wir können das nur kompensieren, weil wir auf Honorarkräfte zurückgreifen: Keine Fortbildung, kein Honorar.“Wie groß ist
„Wir haben personell aufgestockt, wollen
deshalb die Geschäftstelle um eine Etage erweitern“
Michael Weigerding
„Wir müssen alsbald wieder dahin kommen, dass es Öffnungsschritte gibt. Der Fortbestand der Vereine ist wichtig“
Michael Weigerding
Geschäftsführer KSB Mettmann
die Gefahr, dass Honorarkräfte für die Zukunft abspringen? Das vermag Weigerding nicht abzuschätzen. Zumindest die fest angestellten Kräfte sind unter anderem mit der Projektarbeit gut ausgelastet. Dazu zählt übrigens auch ein Mitarbeiter, der im KSB sein Freiwilliges Soziales Jahr leistet. „Wir teilen uns den FSJler bereits im vierten Jahr mit dem MTHC. Bei uns leistet er administrative Tätigkeiten und ist in die Durchführung der Projektarbeit eingebunden. Im MTHC leitet er Training im Kinder- und Jugendbereich und führt im Offenen Ganztag Bewegungsangebote durch“, berichtet Weigerding.