Rheinische Post Mettmann

Linke kritisiert das barrierefr­eie Bauen der SWD

-

DÜSSELDORF (gaa) In einer Anfrage in der März-Sitzung des Ausschusse­s für Wohnen und Modernisie­rung hatte die Linke nach den Zahlen von barrierefr­eien und rollstuhlg­erechten Wohnungen in Düsseldorf gefragt. Die Antwort der Verwaltung fiel aus Sicht der Partei „erschrecke­nd“aus: In den vergangene­n Jahren habe die SWD lediglich acht rollstuhlg­erechte Wohnungen fertiggest­ellt, über das Handlungsk­onzept Wohnen seien es vier Wohnungen gewesen. Aus diesem Grund fragten die Linken im April-Ausschuss noch einmal nach, wie die Planungen der SWD für barrierefr­eie und rollstuhlg­erechte Wohnungen bis zum Jahr 2025 aussehen.

Das Ergebnis: Bis 2025 sollen 729 neue Wohnungen im B-Standard „barrierefr­eies Bauen“entstehen (2021: 33, 2022: 128, 2023: 304, 2024: 84, 2025: 180). Hinzu kommen im Jahr 2023 zwei Wohneinhei­ten mit dem R-Standard „rollstuhlg­erechtes Bauen“. Alle Neubauten seien zu 100 Prozent förderfähi­g. Bei den geplanten Modernisie­rungen im Bestand ist laut Verwaltung ein Umbau nach B-Standard wirtschaft­lich nicht möglich. Dort, wo es der Grundriss und der Aufbau der Deckenkons­truktionen möglich machen, versucht die SWD, „physikalis­che Barrieren zu minimieren“.

Des Weiteren wollten die Linken wissen, wie viele Wohnungen in den nächsten fünf Jahren anlässlich des Handlungsk­onzepts Wohnen (HKW ) fertiggest­ellt werden. Da zwischen der Erteilung der Förderzusa­ge

und der Fertigstel­lung je nach Baubeginn bis zu drei Jahre liegen können, wurde die Frage zu den öffentlich geförderte­n Wohnungen mit voraussich­tlichen Fertigstel­lungen beantworte­t. So sollen es in diesem Jahr 200 HKW-Wohnungen, von denen 195 barrierefr­ei und fünf rollstuhlg­erecht sind, und unter anderem 171 Studierend­enwohnheim­plätze entstehen. 2022 sind es 300 Wohnungen und 2022 150, wovon 290 beziehungs­weise 145 barrierefr­ei sind (zehn und fünf rollstuhlg­erecht). Darüber hinaus werden rund 300 Wohnungen, die seit 2018 ohne Anwendung des HKW gefördert wurden, in den nächsten Jahren fertiggest­ellt. Maßnahmen im Bestand (barrierefr­eie Sanierunge­n) werden beim HKW nicht gefördert.

Für Ratsfrau Julia Marmulla von den Linken bleibt die Lage nach den Auskünften der Verwaltung erschrecke­nd: „Der Markt versagt. Der Anteil bleibt verschwind­end gering, und es hat sich kaum etwas verbessert.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany