Tipps vom Profi für grüne Oasen in der Stadt
Stephanie Ilbertz-Windhövel ist mit dem grünen Daumen gesegnet. Sie weiß genau, welche Pflanzen jetzt schon ins Freie gehören.
WITTLAER Darin sind sich Düsseldorfs Garten-Experten einig: Die Corona-Krise hat die Sehnsucht nach einem hübschen Balkon, einer Terrasse oder einem Garten befeuert. „Die Menschen müssen ja auch viel Zeit zu Hause und somit in ihren kleinen grünen Oasen verbringen, da entwickelt sich der eine oder andere zum Hobbygärtner“, sagt Stephanie Ilbertz-Windhövel, die mit ihrem Ehemann Michael das Gartencenter Böhmann-Ilbertz in Wittlaer betreibt. Den grünen Daumen bekommt nicht jeder in die Wiege gelegt, daher gibt es ein paar Tipps.
Es gibt Pflanzen, die die frostigen Temperaturen und auch die Wetterumschwünge, die uns gerade noch beschäftigen, ganz gut mitmachen können. Die gute Nachricht für die ungeduldigen Hobbygärtner lautet: Bellis, Ranunkel und Vergissmeinnicht können jetzt schon ohne Bedenken raus an die frische Luft und in die Kälte. „Die können die niedrigen Temperaturen ganz gut vertragen“, weiß Stephanie Ilbertz-Windhövel, die übrigens die Schwester von Ex-Venetia und Polizistin Sabine Ilbertz ist. Ende 2020 gaben sie und ihre Familie das Samenfachgeschäft Böhmann-Ilbertz in der Altstadt, aber das Gartencenter in Wittlaer läuft wie eh und je weiter.
Urban Gardening ist laut ihrer Einschätzung beliebter denn je. Der Phantasie sind nur wenig Grenzen gesetzt: Tomaten, Gurken, Zucchini, Salate oder sogar Kohlsorten machen sich breit in Töpfen auf Balkon, Terrasse oder im Garten. „Idealerweise warten die Leute aber bis Ende April damit“, meint die Garten-Expertin. „Dann lieber sich vorher die Zeit vertreiben mit ein paar schlauen Büchern oder Internetartikeln über Pflanzen.“
Unbedingt ein mildes Frühjahrswetter benötigen diverse Pflanzen wie zum Beispiel Geranien. Um die nach draußen zu stellen, ist es noch viel zu früh. Ilbertz-Windhövel bewahrt die Pflanzen in allen möglichen Farben noch in den Hallen auf. Ähnlich verhält es sich mit den Petunien in Blau oder Weiß sowie mit den Studentenblumen in Gelb oder Orange. Die richtige Zeit für die Gewächse ist zu den Eisheiligen, die laut alter Bauernregel in diesem Jahr ab 11. Mai auf uns zukommen. Danach gibt sie grünes Licht für solche Pflanzen auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten. „Am besten noch die kalte Sophie am 15. April abwarten, dann kann es losgehen.“
Der richtige Zeitpunkt für den Kirschlorbeer ist eigentlich das ganze Jahr, immer noch einer „der Klassiker“für draußen. Ebenso gilt das für den Ilex, der sich immer mehr als Nachfolger des für eine bestimmte Käfersorte sehr anfälligen Buchsbaumes zu entwickeln scheint. Das ganze Jahr über draußen bleiben – auch im Winter! – kann die Kamelie. Interessant: Schon im Februar fängt sie an zu blühen. Ihre Blüten erinnern sehr an Rosen. Apropos Rosen: Auch diese Sträucher dürfen schon in die Erde oder in die Töpfe. Etwas robuster, aber nicht minder beeindruckend kommen der Olivenbaum und bestimmte Palmen daher, die es auch in unseren Gefilden ganz gut aushalten. Die Hanfpalme ist zum Beispiel so ein Exemplar. „Lediglich bei Minus-Graden sollte man darüber nachdenken, die an einen geschützten Standort zu setzen oder abzudecken.“
Selber Kräuter setzen geht natürlich auch. Thymian, Oregano, Salbei und Rosmarin sollten bald schon in die Erde – ob im Garten oder im Topf. Minze – sehr beliebt auch als Tee – gibt es in 15 verschiedenen Sorten. Die Hauptsamenzeit ist im April und im Mai. Das gilt auch für die als sehr gesund geltende Kapuzinerkresse.
Samen für Gemüse wie Radieschen sollten jetzt schon gesät werden. Möhren dafür erst im Mai, und Sonnenblumen Ende April oder spätestens Anfang Mai. Die blühen dann – wie viele andere Blumen auch – von Juli bis Oktober. Immer beliebter ist das sogenannte Zwergobst, meint: Mini-Bäumchen für draußen, an dem dann Äpfel, Kirschen oder Pflaumen wachsen.