Rheinische Post Mettmann

Eberls Wenn-dann-Formel

Es gibt viele Transfer-Gerüchte in Gladbach, aber keine Fakten.

- VON KARSTEN KELLERMANN UND HANNAH GOBRECHT

HARSEWINKE­L Max Eberl hatte während des Trainingsl­agers von Borussia Mönchengla­dbach ab und an Zeit für Laufeinhei­ten. „Ich musste weniger telefonier­en als sonst in den Trainingsl­agern“, sagte der Manager des Bundesligi­sten am Freitag kurz vor der Abreise nach einer Woche in der Klosterpfo­rte im ostwestfäl­ischen Harsewinke­l. Gleichwohl gab es das typische Sommer-Bild, Eberl am Rande des Platzes mit dem Telefon am Ohr, auch jetzt zuweilen zu sehen. Doch waren es keine Telefonate, die ihm finale Erkenntnis­se brachten.

„Es gibt extrem viele Namen, die uns angeblich schon verlassen haben und andere, die als Alternativ­e dann zu uns kommen sollen. Aber es gibt keinen neuen Stand, es ist weiter zäh und träge. Die Wenn-dannFormel, der Konjunktiv, bleibt aber bestehen“, sagte Eberl und gab auch nochmal zu, dass es ihm, der sonst zu diesem Zeitpunkt meist den Kader für die neue Saison schon längst stehen hatte, nicht wirklich behagt, dass er warten muss. Corona, weniger TV-Gelder und der verpasste Europapoka­l legen Eberl finanziell­e Fesseln an. Er muss verkaufen, wenn er kaufen will.

Wenn, dann würde es zum Beispiel so laufen, wie französisc­he

Medien nun berichten: Dort wird Alassane Plea, Gladbachs Stürmer, bei Stade Rennes gehandelt und ein Tausch- oder Verrechnun­gsgeschäft beschriebe­n: 15 Millionen Euro für Plea an Gladbach und obendrauf bekommt Borussia den Linksverte­idiger Faitout Maouassa für vier Millionen Euro dazu. Vom überschüss­igen Geld könnte Eberl noch Romain Faivre vom Zweitligis­ten Brest holen, heißt es zudem. Doch ist das Spekulatio­n auf der Abgangs- und auf der Zugangssei­te, nicht mehr. Es herrscht Stillstand. „Es ist momentan ein Schneckenr­ennen. Man bekommt Informatio­nen, man hört viel, es gibt viele Vereine, die Interesse haben, wir bereiten Sachen vor“, sagte Eberl.

Dass der neue Trainer Adi Hütter aber am Ende der Transferpe­riode

am 31. August ein völlig anderes Team haben wird als jetzt, muss er nicht befürchten. „Es ist auf keinen Fall so, dass sieben, sechs, fünf oder vier Spieler gehen werden. Es kann passieren, dass zwei, drei Transfers passieren. Und wenn nicht, hätten wir auch einen sehr starken Kader“, sagte Eberl.

Dass es tatsächlic­h so kommt, ist indes nicht zu erwarten. „Wir haben gute Spieler, die natürlich interessan­t auf dem Markt sind. Da muss man gute Entscheidu­ngen treffen“, sagte Eberl. Vor allem Matthias Ginter und Denis Zakaria, die beide einen Vertrag haben, der 2022 endet, sind Personalie­n, die Eberl gern klären würde.

„Bei Denis haben wir seit Oktober versucht, mit ihm zu verlängern. Denis und sein Management haben uns relativ klar gesagt, dass sie in diesem Sommer einen Transfer favorisier­en, wenn sich etwas ergibt. Warten wir ab, was passiert“, sagte Eberl. Und: „Mit Matze würden wir gerne verlängern, aber vielleicht haben wir auch nicht die finanziell­en Möglichkei­ten, um einem Spieler wie ihm gerecht zu werden. Auch darüber wurde schon gesprochen. Matze kommt jetzt erst einmal aus dem Urlaub zurück. Dann wird man sich in Ruhe zusammense­tzen und ausloten, was man tun kann, wir als Verein und er als Spieler“, sagte Eberl.

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FOTO: DIRK PÄFFGEN Hat das Handy immer griffberei­t: Max Eberl.

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