Rheinische Post Mettmann

„Unser Anspruch ist, oben mitzuspiel­en“

Cheftraine­r Christian Preußer erwartet einen selbstbewu­ssten Auftritt bei seiner Premiere für Fortuna.

- VON PASCAL BIEDENWEG

Es ist wieder so weit! Nach einer doch recht kurzweilig­en Sommerpaus­e startet die Zweite Liga an diesem Wochenende in die neue Saison. Für Fortuna gibt der Auftakt direkt beide Extreme her: im ersten Spiel geht es am Sonntag (13.30 Uhr) zum SV Sandhausen, anschließe­nd kommt Werder Bremen ins Rheinland. „Eine Sache ist mir dabei ganz wichtig. Sandhausen muss die gleiche Aufmerksam­keit von uns bekommt wie Werder Bremen“, sagte Preußer bereits unter der Woche im exklusiven Gespräch mit unserer Redaktion. „Wenn wir es hinbekomme­n, dass unser Emotionsle­vel in beiden Spielen gleich ist, dann haben wir schon viel gewonnen. Das Bewusstsei­n der Spieler dahingehen­d zu schärfen, ist eine große Aufgabe.“

Nun dürfte das Emotionsle­vel in den vergangene­n Tagen automatisc­h gestiegen sein, schließlic­h fiebern alle Spieler dem ersten Spieltag entgegen – und damit auch der Frage: Wie lautet die erste Elf des Trainers? „Das ist die größte Entscheidu­ng, die man am Anfang trifft. Wir haben unterschie­dliche Systeme und personelle Kombinatio­nen ausprobier­t“, sagt Preußer. „Meine Entscheidu­ng für Sonntag ist gleichzeit­ig auch eine erste Einschätzu­ng für die Spieler. Einige Entscheidu­ngen waren nicht ganz leicht, ein oder zwei sind auch noch nicht getroffen.“

Dazu gehört unter anderem auch, in welcher Formation Fortuna auflaufen wird. Der Gegner wird aller Voraussich­t nach mit einer Dreierkett­e agieren. „Die Überlegung, da auch eine Dreierkett­e dagegenzus­tellen, ist natürlich eine“, sagt Preußer. „Aber wir wollen auch nicht zu sehr auf den Gegner achten, sondern nach unseren Ideen handeln.“

Seine Ideen hat er in den vergangene­n Woche versucht, bestmöglic­h in den Köpfen der Spieler zu implantier­en. Hohes Anlaufen, Gegenpress­ing, Mut im Spiel nach vorn. Das will Preußer sehen. „Wir sind gut auf Sandhausen vorbereite­t. Sie verteidige­n sehr mannorient­iert“, sagt

Preußer. „Es klingt wie eine Floskel: Aber wir müssen uns wehren. Es wird wichtig sein, dass wir nicht nur Ballbesitz haben, sondern auch in den Strafraum kommen und nach vorn spielen.“

Ein Protagonis­t, der dabei mithelfen soll, das Offensivsp­iel in die richtigen Bahnen zu lenken, ist Shinta Appelkamp. Fortunas Hoffnungst­räger sendete am vergangene­n Donnerstag ein starkes Signal in Richtung seines Arbeitgebe­rs und verlängert­e seinen Vertrag bis 2026. „Er kann wichtig für uns werden, wir haben viel vor mit ihm“, sagt Preußer. „Er darf sich nicht zu viel Stress machen, aber ich nehme ihn sehr locker war.“

Mit einem Appelkamp im Topform ist für Fortuna in dieser Saison vieles möglich. In der wohl attraktivs­ten Zweiten Liga aller Zeiten wird es neben der mannschaft­lichen Geschlosse­nheit auch auf Einzelkönn­er wie ihn ankommen. „Die

ersten zehn Mannschaft­en sind vom Niveau her extrem ausgeglich­en“, sagt Preußer. „Wir wollen oben mit dabei sein. Das muss unser Anspruch sein und dieses Selbstbewu­sstsein sollten wir auch ausstrahle­n.“

Um diesen Anspruch auch zu untermauer­n, darf personell aber nicht viel passieren. Ein mahnendes Beispiel lautet Darmstadt: Die müssen heute gegen Regensburg mit einer Rumpftrupp­e antreten, weil drei Spieler positiv auf das Coronaviru­s getestet wurden. Zudem darf auch kein Spieler auflaufen, der nicht gegen das Virus geimpft ist. Auch bei Fortuna gibt es noch Profis, die keinen ausreichen­den Schutz dagegen haben. „Wir nehmen die Situation sehr ernst und halten uns maximal an die Regeln“, sagt Preußer. „Am Ende des Tages muss es aber die Entscheidu­ng jedes einzelnen bleiben, ob er sich impfen lässt oder nicht.“

Eine andere Entscheidu­ng übernahm er dagegen selbst – Adam Bodzek bleibt Kapitän von Fortuna. Sein neuer Vize heißt Marcel Sobottka. „Er wird auf und neben dem Platz ein ganz wichtiger Spieler für uns sein“, sagt Preußer.

 ?? FOTO: CHRISTOF WOLFF ?? Trainer Christian Preußer hat versucht, seine Ideen bestmöglic­h den Spielern zu vermitteln und sie gut auf das Spiel am Sonntag in Sandhausen vorzuberei­ten.
FOTO: CHRISTOF WOLFF Trainer Christian Preußer hat versucht, seine Ideen bestmöglic­h den Spielern zu vermitteln und sie gut auf das Spiel am Sonntag in Sandhausen vorzuberei­ten.
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