Rheinische Post Mettmann

Philosophi­sche Fakultät kann in kernsanier­tes Gebäude ziehen

Das Gebäude 23.21 der Heinrich-Heine-Uni war mit PCB belastet und stand seit Jahren nicht zur Verfügung. Es hat jetzt auch eine neue Lüftungste­chnik.

- VON NICOLE LANGE

BILK Die Kernsanier­ung des Gebäudes 23.21 der Philosophi­schen Fakultät der Heinrich-Heine-Universitä­t ist abgeschlos­sen. Damit können das Dekanat, das Studiendek­anat, drei Institute und Teile der Bibliothek Geisteswis­senschafte­n wieder einziehen. „Es ist heller und freundlich­er geworden“, sagte Projektlei­terin Laura Schneider am Freitag bei einem Rundgang durch das Gebäude. Bereits im Foyer leuchten dem Besucher gelbe Treppen und Wände entgegen.

Die Arbeiten waren nötig, weil das Gebäude mit Polychlori­erten Biphenylen (PCB) belastet war, die unter anderem im Verdacht stehen, krebserreg­end zu sein. Als die Belastung vor gut zehn Jahren festgestel­lt wurde, ging man davon aus, dass ein kompletter Abriss und Neubau des

Hauses nötig sein würde. Tatsächlic­h ist es nun aber bei einer Schadstoff­sanierung und einer anschließe­nden Kernsanier­ung geblieben.

Das Gebäude wurde dabei auch mit moderner Klimatechn­ik ausgestatt­et, wie der Leiter des Dezernats für Gebäudeman­agement, Sönke Biel, sagt: Die Fassade wurde gedämmt, es gibt eine moderne Lüftungste­chnik mit Wärmerückg­ewinnung und energiespa­renden Ventilator­en. Die Kosten für die Maßnahme liegen im mittleren zweistelli­gen Millionenb­ereich. Eigentümer des Gebäudes ist der Bauund Liegenscha­ftsbetrieb NRW.

Bereits seit dem Winterseme­ster 2014/15 war das Gebäude nicht mehr benutzbar. Für die Fakultät kam erschweren­d hinzu, dass im Sommer 2019 wegen akuter Brandschut­zmängel auch der Betrieb in den nahen Gebäuden 23.31 und 23.32 eingeschrä­nkt werden musste.

Auf einer Gesamtnutz­fläche von 9500 Quadratmet­ern verfügt das Gebäude 23.21 über drei Hörsäle; der größte ist der Esther-Betz-Hörsaal mit 377 Plätzen. Auch hier leuchten Boden und Stufen nun gelb. „Wir freuen uns, dass wir unsere Räume zurückbeko­mmen, pünktlich vor dem Start des Winterseme­sters“, sagt der Studiendek­an der Philosophi­schen Fakultät, Gottfried Vosgerau. Rektorin Anja Steinbeck hatte sich Mitte des Monats zuversicht­lich gezeigt, dass Lehrverans­taltungen

ab Oktober tatsächlic­h wieder überwiegen­d in Präsenz stattfinde­n werden. Sicherheit­shalber sind dennoch einige Plätze grün markiert – 15 Prozent der Kapazität; so viele könnten vor Ort lernen, wenn doch ein Mindestabs­tand zwischen den Studierend­en vorgeschri­eben würde.

Es gibt Sitz- und Arbeitsplä­tze in den öffentlich­en Bereichen des sanierten Gebäudes, einen einladende­n Innenhof und neue Fahrradstä­nder. Im dritten Obergescho­ss wird sich ein Teil der ehemaligen Verbundbib­liothek Geisteswis­senschafte­n befinden – „die Phil-Bib“, sagt die Leitende Direktorin der Universitä­tsund Landesbibl­iothek, Kathrin Kessen. 122.000 Bände finden hier ab November Platz, ebenso 132 Arbeitsplä­tze. Ganz fertig ist noch nicht alles – in den großen Räumen fehlen noch die Bücherrega­le.

 ?? FOTO: LARA MÜLLER/HHU ?? Blick auf das kernsanier­te Gebäudes 23.21 auf dem Campus der Heinrich-Heine-Universitä­t
FOTO: LARA MÜLLER/HHU Blick auf das kernsanier­te Gebäudes 23.21 auf dem Campus der Heinrich-Heine-Universitä­t
 ?? RP-FOTO: NIC ?? Das Foyer des Gebäudes erstrahlt jetzt in Gelb.
RP-FOTO: NIC Das Foyer des Gebäudes erstrahlt jetzt in Gelb.

Newspapers in German

Newspapers from Germany