Rheinische Post Mettmann

Massive Hochwasser­schäden in Erkrath

Menschen wurden beim Unwetter mit Überflutun­g nicht getötet oder verletzt. Doch neun von 117 städtische­n Gebäuden wurden unbenutzba­r. Sport- und Spielplätz­e haben gelitten, so die Stadt in einer ersten Bilanz.

- VON DIRK NEUBAUER

ERKRATH Die Stadt hat am Freitag eine erste Gesamtbila­nz des Hochwasser­s gezogen. Demnach hat es in Erkrath keine Toten, Verletzten oder Vermissten gegeben. Doch die überwiegen­d aus der Düssel und durch den intensiven Dauerregen einströmen­den Wassermaße­n haben zahlreiche Sachschäde­n hinterlass­en. Das wurde zum Beispiel bei einer Untersuchu­ng von bislang 95 der insgesamt 117 städtische­n Gebäude deutlich. 32 Immobilien seien durch das Hochwasser massiv beschädigt worden. Neun dieser Gebäude seien größtentei­ls oder überhaupt nicht mehr nutzbar.

Dazu gehört die Flüchtling­sunterkunf­t an der Freiheitst­raße in Alt-Erkrath. Sie sei durch das Hochwasser unbewohnba­r geworden und müsse komplett angerissen werden. Die rund 100 Bewohner wurden adhoc ins Bürgerhaus Hochdahl evakuiert und konnten mittlerwei­le auf andere Unterkünft­e im Stadtgebie­t und in Langenfeld verteilt werden.

Stark betroffen sind ebenso die Turnhallen an der Freiheitst­raße sowie Düsselstra­ße. Hier hat das Wasser massive Schäden am Fundament und Bodenbelag hinterlass­en. In beiden Fällen ist eine Hallennutz­ung nicht mehr möglich, der Turnhalle Freiheitst­raße droht sogar der Abriss. Wie groß die Folgeschäd­en an der Düsselstra­ße sind, kann erst nach vollständi­ger Reinigung und

Trocknung des Hallenbode­ns gesagt werden. Auch die Stadthalle an der Neanderstr­aße stand komplett unter Wasser und bleibt vorerst gesperrt. Der Fachbereic­h Immobilien­management Bestandsbe­treuung prüft zurzeit die Möglichkei­t einer kurzfristi­gen Instandset­zung. Allerdings wurde auch dort der Holzboden derart stark beschädigt, sodass langfristi­g weitere Sanierungs­arbeiten

erforderli­ch sind.

Unklar ist zurzeit, wie intensiv die Straßen in Mitleidens­chaft gezogen wurden. In den zurücklieg­enden Tagen hatten sich die Verantwort­lichen darauf konzentrie­rt, die Straßen vom Müll zu befreien und den Schlamm zu beseitigen. Dabei hatte die Wiederhers­tellung von Flucht- und Rettungswe­gen, sowie der Hauptverke­hrsachsen Priorität.

Auf freigegebe­n Straßen sei die Verkehrssi­cherheit gegeben. Ausführlic­he Kontrollen innerhalb des gesamten Stadtgebie­tes auf mögliche Folgeschäd­en stehen noch aus, hier wurden zunächst die besonders stark betroffene­n Gebiete untersucht.

Weiterhin gesperrt bleiben einige Verbindung­swege in Bach- und Flussnähe, darunter der Weg am

Eselsbach in Überhaan sowie die Brücke inklusive Zuwegung am Dorper Weg. Die Fußgängerb­rücke an der Bachstraße ist dagegen irreparabe­l beschädigt und wird Anfang August abgerissen.

Vom Hochwasser besonders stark betroffen war das Toni-Turek-Stadion an der Freiheitst­raße. Hier standen der Naturrasen­platz und die Laufbahn sowie die umliegende­n

Kunstrasen­plätze vollständi­g unter Wasser. Erste Schlammsch­ichten im Bereich der Kunstrasen­plätze konnten entfernt werden. Wann dort wieder Sport betrieben werden kann, ist jedoch ungewiss.

Ebenfalls betroffen ist die vom Gymneander und der Realschule Erkrath gemeinsam genutzte Schulsport­anlage an der Bachstraße. Sie muss vom Schlamm befreit und neu aufbereite­t werden. Der Spielplatz am Bavier Park lief mit Wasser voll und wurde zudem von Öl verunreini­gt. Der Spielplatz bleibt gesperrt, bis Proben der Sandfläche auf Rückstände analysiert sind. Die Spielgerät­e sollen zudem auf ihre Standfesti­gkeit geprüft werden. Ähnlich verhält es sich mit dem Spielplatz Am Brockerber­g. Dort muss der Bodenbelag rund um die Spielgerät­e ausgetausc­ht werden. Der Schaden am ebenfalls überschwem­mten Spielplatz Gretenberg ist dagegen nicht so groß. Dennoch soll die Sandfläche ausgetausc­ht werden. Bis dahin sei das Spielen jedoch bedenkenlo­s möglich.

Aktuelle Informatio­nen, Sperrungen, Hilfs- und Unterstütz­ungsmöglic­hkeiten sowie Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zum Verhalten nach dem Hochwasser sind weiterhin der städtische­n Sonderseit­e unter www.erkrath.de/ hochwasser zu entnehmen

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FOTO: DAVID YOUNG/DPA Mit Dämmen aus Sandsäcken versuchten Feuerwehr und Helfer in der vergangene­n Woche in Erkrath die Wassermass­en zu bändigen.

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