Rheinische Post Mettmann

Kerken bedeutet Vielfalt

Wer ein richtiges Stück Niederrhei­n erleben will, der kommt an Kerken nicht vorbei. Es gibt jede Menge Natur, Gewässer, Kultur und vor allem spannende Menschen zu entdecken.

- Michael Buyx

Wer Kerken besucht, hat die große Auswahl. Wo soll es genau hingehen? Denn Kerken ist eher ein Kunstbegri­ff, hinter dem sich viel verbirgt. „Kerken“war der Versuch, bei der kommunalen Neuglieder­ung unter anderem Aldekerk und Nieukerk unter einen Gemeindebe­griff zu bekommen.

Dabei ist Kerken noch so viel mehr als diese beiden Ortschafte­n. Es gibt auch noch Eyll und Stenden (bekannt als das längste Straßendor­f Nordrhein-Westfalens). Aber damit nicht genug, viele grün-gelbe Schilder machen deutlich: Da geht noch viel, viel mehr. Dem aufmerksam­en Besucher der Gemeinde Kerken begegnen etwa noch die Ortsteile Winternam, Ober- und Untereyll, Rahm, Baersdonk und Poelyck. Nicht alles wird so geschriebe­n, wie es ausgesproc­hen wird, oder umgekehrt.

Neben vielen tollen Radkilomet­ern, die man dort abstrampel­n kann, gibt es rechts und links des Weges einiges zu entdecken. Oder auch von oben. Denn der Geheimtipp des Bürgermeis­ters lautet, Kontakt zu den Ultraleich­tfliegern in Aldekerk aufzunehme­n, einen Termin zu vereinbare­n und eine Runde über den Niederrhei­n zu fliegen. „Das sind absolute Profis“, lobt Dirk Möcking das Engagement der Flieger.

Profis gibt es so einige, jeder hat sein Spezialgeb­iet. Die Menschen machen am Ende des Tages den Flair des Ortes aus. Feiern können sie, die

De Frau Kühne

Schäng

Heimatstub­e

Kerkener. Nicht nur beim jährlichen Webermarkt­fest oder im Karneval, sondern auch beim mehrtägige­n Kultursomm­er, der alle drei Jahre stattfinde­t. Vom Kindergart­en bis zum Männergesa­ngverein sind dann alle dabei.

Wer eine Freizeitbe­schäftigun­g sucht, hat eine Riesenausw­ahl. Bei mehreren Ortschafte­n gibt es auch mehrere Bruderscha­ften und natürlich Sportverei­ne. Der Heimatvere­in in Nieukerk sorgt mit seinem Mundart-Theater dafür, dass die plattdeuts­che Sprache nicht ausstirbt und holt immer wieder bekannte Bands in den Adlersaal. Der Heimatvere­in Aldekerk sorgt mit dem „White Table Dinner“für einen regelmäßig beeindruck­enden Anblick im historisch­en Ortskern. Das sind nur einige Aktivitäte­n der sehr rührigen Vereine. Kunst lernen oder bewundern, das geht zum Beispiel in der Galerie von Marion Jansen. Wer vorzugswei­se seine Stimme schärfen will, der darf gerne bei der Singschule von Karl Hammans und Jutta Kleinmanns vorbeischa­uen. Wer lieber auf Streichelt­our gehen möchte, der ist bei Johannes Gastens von Jojos Lamafarm in Obereyll genau richtig. Und wer richtig viel wissen und lernen möchte, geht am besten mit dem Nachtwächt­er in Aldekerk oder dem „Drietschör­ger“in Nieukerk auf Tour. Denn eines ist sicher: Kerken ist eine Reise wert, mit all seinen Ortsteilen.

Bianca Mokwa

Der Slogan der Gemeinde Kerken ist „Einfach lebenswert“– was verbinden Sie damit?

DIRK MÖCKING Mir gefällt an Kerken die besondere Nähe zur Natur. Ich wohne direkt am Eyller Bruch, das ist wunderbar ländlich. Gemeinsam mit meiner Frau drehe ich gerne eine „Kapellenru­nde“mit dem Rad. Wir haben in Kerken aber auch ein vielfältig­es kulinarisc­hes Angebot und einen gut sortierten Einzelhand­el neben großen Supermärkt­en.

Wenn Sie mal in Urlaub fahren und an zu Hause denken, was macht Kerken so einzigarti­g?

MÖCKING Es ist das Gesamtpake­t, die Mischung aus all dem, was ich oben beschriebe­n habe. Es ist natürlich auch das Heimatgefü­hl, eine Herzensang­elegenheit, die einen mit dem Ort verbindet.

Wenn jemand das erste Mal Kerken besucht, was sollte er auf keinen Fall verpassen?

MÖCKING Das ist eine schwierige Frage, da gibt es so einiges. Wer gerne schwimmt, sollte das Naturbad Eyller See besuchen. Und natürlich die Whiskybots­chaft, das ist schon ein besonderes Flair und wirklich einzigarti­g. Und dann haben wir noch jede Menge Kultur.

 ?? RP-FOTO: ANDREAS KREBS ?? Nieukerk bei Nacht. Wer mehr über die beiden Orte Nieukerk und Aldekerk wissen möchte, der kann zum Beispiel mit dem Nachtwächt­er in Aldekerk auf Tour gehen oder mit dem „Drietschör­ger“in Nieukerk. Spannend wird es allemal.
RP-FOTO: ANDREAS KREBS Nieukerk bei Nacht. Wer mehr über die beiden Orte Nieukerk und Aldekerk wissen möchte, der kann zum Beispiel mit dem Nachtwächt­er in Aldekerk auf Tour gehen oder mit dem „Drietschör­ger“in Nieukerk. Spannend wird es allemal.
 ?? FOTO:VERANST. ?? Auf den Bühnen und im Karneval ist sie zu Hause und sorgt regelmäßig für gute Stimmung: Ingrid Kühne. Aufgewachs­en ist sie in Aldekerk. Ein Auftritt bei einem Theaterstü­ck in Mundart als Zwölfjähri­ge war der Start ins Rampenlich­t, vom Karneval ging es weiter bis zum eigenen Kabarett-Soloprogra­mm. Dem Alltag mit dem Humor ein Schnippche­n schlagen, das ist ihre Stärke.
FOTO:VERANST. Auf den Bühnen und im Karneval ist sie zu Hause und sorgt regelmäßig für gute Stimmung: Ingrid Kühne. Aufgewachs­en ist sie in Aldekerk. Ein Auftritt bei einem Theaterstü­ck in Mundart als Zwölfjähri­ge war der Start ins Rampenlich­t, vom Karneval ging es weiter bis zum eigenen Kabarett-Soloprogra­mm. Dem Alltag mit dem Humor ein Schnippche­n schlagen, das ist ihre Stärke.
 ?? FOTO: BIMO ?? Die Figur aus Bronze auf dem Webermarkt steht für die Vergangenh­eit des Ortes. Bis zur Industrial­isierung verdienten sich viele Nieukerker ihren Lebensunte­rhalt mit der Herstellun­g von Stoffen. Deswegen wird Nieukerk auch „Weberdorf“genannt. Zum Namenstag von „Schäng“am 24. Juni wird mit Kölsch angestoßen, verrät Erwin Baetzen vom Heimatvere­in Nieukerk.
FOTO: BIMO Die Figur aus Bronze auf dem Webermarkt steht für die Vergangenh­eit des Ortes. Bis zur Industrial­isierung verdienten sich viele Nieukerker ihren Lebensunte­rhalt mit der Herstellun­g von Stoffen. Deswegen wird Nieukerk auch „Weberdorf“genannt. Zum Namenstag von „Schäng“am 24. Juni wird mit Kölsch angestoßen, verrät Erwin Baetzen vom Heimatvere­in Nieukerk.
 ?? FOTO:BIMO ?? Diesem Mann ist ein ganzes Haus gewidmet. Im Michael-Buyx-Haus fanden vor der Pandemie unter anderem Ratssitzun­gen statt. Einen Namen machte sich der am 17. Dezember 1795 in Nieukerk geborene Buyx als Kartograph. Außerdem ist er Mitbegründ­er des Historisch­en Vereins für Geldern und Umgegend. Der 1851 gegründete Verein existiert heute noch.
FOTO:BIMO Diesem Mann ist ein ganzes Haus gewidmet. Im Michael-Buyx-Haus fanden vor der Pandemie unter anderem Ratssitzun­gen statt. Einen Namen machte sich der am 17. Dezember 1795 in Nieukerk geborene Buyx als Kartograph. Außerdem ist er Mitbegründ­er des Historisch­en Vereins für Geldern und Umgegend. Der 1851 gegründete Verein existiert heute noch.
 ?? FOTO: KLATT ?? Ein schmucker Fachwerkba­u mitten im Ortskern. Auf der Hochstraße in Aldekerk steht das Gebäude aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunder­ts, das unter anderem für diverse Veranstalt­ungen, Hochzeiten und als kleines historisch­es Museum vom Heimatvere­in Aldekerk genutzt wird. Besichtigu­ngen und Führungen sind nach Vereinbaru­ng möglich.
FOTO: KLATT Ein schmucker Fachwerkba­u mitten im Ortskern. Auf der Hochstraße in Aldekerk steht das Gebäude aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunder­ts, das unter anderem für diverse Veranstalt­ungen, Hochzeiten und als kleines historisch­es Museum vom Heimatvere­in Aldekerk genutzt wird. Besichtigu­ngen und Führungen sind nach Vereinbaru­ng möglich.
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FOTO: EVERS Dirk Möcking, Bürgermeis­ter der Gemeinde Kerken

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