Zukunft schaffen
Startet ein Investor mit der Entwicklung eines Projektes ist der Aufschrei groß, noch bevor eine Bauvoranfrage eingereicht oder ein Bebauungsplan in Vorbereitung geht. Einerseits besteht Konsens in der Gesellschaft, dass zusätzlicher und bezahlbarer Wohnraum benötigt wird, gleich ob Refurbishment im Bestand oder Neubauentwicklung. Neben der CO2-Reduzierung am Bau liegt die individuelle Mobilität am jeweiligen Standort im Vordergrund. Ganz oben auf der Wunschliste steht daneben Digitalisierung. Andererseits formiert sich eine Ablehnung gegen den Bau, die Soziologen als „Nimby“-Haltung bezeichnen, kurz für „not in my back yard“, also nicht vor meiner Tür. „Wohnbau-Gegner“fordern parallel die Entwicklung von Mobilitätskonzepten inklusive Infrastruktur für Lasten- und Leihfahrräder, rufen nach dem Gemüseladen oder dem Bistro-Café im Viertel und sind traurig über den Rückgang im stationären Einzelhandel. Räume, die für die Bewohner und dort Berufstätige gleichzeitig „Kommunikationsinsel“sind. Wo aber wären wir ohne Stadtentwicklung? Städte und Kommunen sind unter anderem bei angespannten Haushalten oft nicht in der Lage, dies umzusetzen. Die von Investoren geschaffenen Vorteile wie Apps für Mobilität, den House-Keeping-Service im Quartier, der Straßenausbau inklusive des Fahrradwegeausbaus oder das kleine Bistro stehen allen Bürgern zur Verfügung, auch den Wohnbau-Gegnern. Stadtentwicklung im eigenen Viertel bedeutet Belebung und Zukunft für alle.
Stefanie Anna Adams Die Autorin ist Geschäftsführerin der Eckehard Adams Wohnungsbau GmbH.