Zuckerbergs Universum
Facebook plant eine neue virtuelle Realität. Schaurig – und ein Ablenkungsmanöver.
„The Verge“über dessen Vision eines „Metaverse“zu plaudern.
Bei Facebooks Metaverse handelt es sich laut Mark Zuckerberg um die nächste Version des mobilen Internets. In dieser Welt werden wir uns nicht länger zweidimensional via Hyperlinks durch Texte klicken. Vielmehr würden wir uns wie in einem Computerspiel durch das Internet bewegen, uns via Bildschirmbrille von einem Ort zum anderen teleportieren, shoppen, Freunde treffen, Behördengänge erledigen.
Keine ferne Zukunftsmusik, sondern eine Technologie, die noch in diesem Jahrzehnt auf uns zukommen werde. Eine Welt, die so realistisch sei, dass man sie kaum noch von der echten Welt unterscheiden könne, schwärmt der Facebook-Chef. Eine Welt, die so mitreißend sei, dass man sie schon früh am Morgen betreten und gar nicht wieder verlassen möchte. Spätestens an dieser Stelle dürften die anwesenden Public-Relations-Berater wie wild mit den Händen gestikuliert haben, um das Interview zu beenden. Ein von Facebook geschaffenes Universum, in dem man Realität und Fantasie nicht mehr voneinander trennen kann? In dem es keine Polizei, keine Feuerwehr, keine demokratisch legitimierte Kontrollinstanz gibt? Das allein den Gesetzen der Aufmerksamkeitsökonomie und der Gewinnmaximierung folgt? Was könnte dabei schon schiefgehen!
Unser Autor ist Blogger und Digitalexperte. Er wechselt sich hier mit der Start-up-Gründerin Felicia Kufferath ab.