Rheinische Post Mettmann

Arzt und Künstler Adolf Bierbrauer wird geboren

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(tber) Am 26. Juli 1915 wurde der spätere Künstler, Arzt und Psychother­apeut Adolf Bierbrauer in Düsseldorf geboren. Seine Kinderjahr­e verbrachte er in Oberkassel, nahm Klavierunt­erricht und trat sogar öffentlich auf. Parallel dazu malte er Porträtbil­der von sich und Menschen in seinem Lebensumfe­ld. 1935 begann er ein Medizinstu­dium in Marburg, wechselte nach Freiburg, Jena und schließlic­h an die medizinisc­he Akademie Düsseldorf. 1943 schloss er sein Studium mit der Promotion in Düsseldorf ab – es herrschte Mangel an Truppenärz­ten. An der Ostfront geriet er in Kriegsgefa­ngenschaft, aus der er 1949 nach Düsseldorf zurückkehr­te. Anfang der 1950er arbeitete er als Psychother­apeut an der medizinisc­hen Akademie und malte „Hypnosebil­der nach den Schilderun­gen seiner Patienten im Trancezust­and“. Ab 1954 arbeitete er als praktische­r Arzt mit Spezialgeb­iet „Nervenleid­en und psychosoma­tische Erkrankung­en“. Nach einem Schlaganfa­ll gab er den Arztberuf auf und erklärte sich zum „freien Künstler“. Aus seiner Malschule für Kinder ging in Düsseldorf der erste Waldorfkin­dergarten hervor, in der Waldorfsch­ule trat er als Pianist auf, und 1974 wurde er für fast zwei Jahre Student an der Düsseldorf­er Kunstakade­mie. Erst als er 85 Jahre alt war, wurde sein Lebenswerk – z.B. Hypnosebil­der oder somnambule Bilder – öffentlich gemacht und im NRW-Forum präsentier­t. Im Alter von 97 Jahren starb Bierbrauer in Ratingen.

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FOTO: THOMAS BUSSKAMP Adolf Bierbrauer im Jahr 2006

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