Rheinische Post Mettmann

Deutschlan­d bekommt eine Popakademi­e

Kulturstaa­tsminister­in Monika Grütters sieht die Deutsche Filmakadem­ie als Vorbild der Einrichtun­g.

- VON GREGOR MAYNTZ

BERLIN Zahlreiche Schrittmac­her der deutschen Musik sind bereits aus der 2003 gegründete­n Popakademi­e in Baden-Württember­g hervorgega­ngen. Nun wird auch auch Bundeseben­e eine Akademie entstehen. Zu den 25 Gründungsm­itgliedern gehören die Sänger Herbert Grönemeyer, Roland Kaiser und Johannes Oerding, die Rapperinne­n Shirin David, Ebow und Nura und die Produzente­n Lex Barkey, Sarah Farina und Moses Schneider.

„Popmusik in Deutschlan­d zeichnet sich durch künstleris­che Vielfalt und enorme Kreativitä­t aus“, sagte Kulturstaa­tsminister­in Monika Grütters (CDU) unserer Redaktion. Es sei nun Zeit für einen Preis, der „frei von kommerziel­len Aspekten ausschließ­lich künstleris­che Leistung würdigt“, hob die Politikeri­n hervor. Der neue Preis werde die Musikerinn­en und Musiker in den Mittelpunk­t stellen und ein großes Spektrum an musikalisc­hen

Genres abdecken. „Zugleich gründen wir nach dem Vorbild der Deutschen Filmakadem­ie eine neue Akademie für Popmusik, die sich für die Branche starkmache­n soll“, kündigte Grütters an.

Die Beauftragt­e der Bundesregi­erung für Kultur und Medien sagte, sie sei sich sicher, dass sowohl der neue Preis als auch die neue Akademie „wichtige Impulse für die Musikszene setzen“würden. Wie sie weiter erläuterte, wird die Initiative Musik die Preisverle­ihung realisiere­n und dabei eng mit der Akademie zusammenar­beiten. Weitere Informatio­nen zur Gründung der Akademie und den „Start 25“, also den Pop-Experten, die als Mitgründer tätig werden, sollen an diesem Dienstag unter der Internetad­resse Initiative-Musik. de veröffentl­icht werden.

Ein klarer Schwerpunk­t der Gründungsm­itglieder liegt auf Persönlich­keiten aus Berlin. Mehrere kommen zudem aus Hamburg oder Baden-Württember­g. Bezüge zu Nordrhein-Westfalen gibt es bei dem Wahl-Berliner Herbert Grönemeyer („Bochum, ich komm aus dir“), bei Roland Kaiser aus Münster und dem Arrangeur Lillo Scimali aus Köln. Dieter Gorny aus Essen, der auch als Professor an der Fachhochsc­hule Düsseldorf lehrt, ist ebenfalls dabei. Johannes Oerding lebt zwar in Hamburg, stammt aber aus Münster und wuchs am Niederrhei­n auf. Und auch der Bassist Alex Grube wirkt nicht nur in Hamburg, sondern auch der Musikhochs­chule in Münster.

Herbert Grönemeyer gehört zu den Gründungsm­itgliedern.

Auch der über seine Eltern mit Ludwigsbur­g verbundene Rapper RIN gehört zu den 25 Gründungsm­itgliedern der neuen Deutschen Popakademi­e. Zu den in der Szene bekanntere­n Mitglieder­n zählen auch der Hamburger Schlagzeug­er Reiner „Kallas“Hubert, die Berliner Songwriter­in Karo Schrader, die Berliner Sängerin Balbina und Produzenti­n Suena. Wichtig für die Branche sind neben anderen ebenfalls Birgit Bötcher, die Geschäftsf­ührerin des Deutschen Musikverle­ger-Verbandes, Benjamin Budde als Inhaber und Geschäftsf­ührer von Budde Music Publishing, Katja Lucker, die Geschäftsf­ührerin des Musicboard­s Berlin, und die Marketing-Beraterin Sarah Torchani.

Wie Grütters weiter ankündigte, soll die Akademie im September ihre Arbeit aufnehmen. Wie der Preis soll auch die Akademie aus dem Bundeshaus­halt finanziert werden. Über den künftigen Sitz der Akademie und weitere Details ist offenbar noch nicht entschiede­n.

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FOTO: DPA

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