Wohnungskonzerne offenbar vor neuem Fusionsanlauf
DÜSSELDORF (gw/rtr) Vonovia und Deutsche Wohnen wollen Insidern zufolge rasch einen neuerlichen Anlauf zur Fusion starten. „Beide Vorstandschefs wollen die Übernahme noch immer und suchen eine Lösung“, hieß es am Montag aus dem Umfeld der Unternehmen. „Die Deutsche Wohnen will diesen Deal – aber dann muss es auch sicher klappen“, sagte ein zweiter Insider. Eine neue Vereinbarung zwischen den Wohnungskonzernen könne binnen weniger Wochen stehen. Vonovia-Vorstandschef Rolf Buch braucht dafür die Zustimmung des Deutsche-Wohnen-Vorstands und der Finanzaufsicht Bafin, um nicht zwölf Monate vor einem neuen Angebot warten zu müssen. Eine Deutsche-Wohnen-Sprecherin äußerte sich auf Anfrage dazu nicht. Vonovia verwies auf frühere Äußerungen von Buch, wonach das Unternehmen alle Optionen prüfen werde.
Das zumindest vorläufige Scheitern der geplanten Fusion ist nun auch offiziell. Vonovia erklärte am Montag, am Meldestichtag (das war der vergangene Mittwoch um Mitternacht) habe die Gesamtzahl der von den Deutsche-Wohnen-Aktionären angebotenen Aktien bei knapp 29,3 Prozent gelegen. Einschließlich der rund 18,3 Prozent, die Vonovia bereits hielt, kommt der Bochumer Konzern auf etwa 47,6 Prozent und damit nicht auf die angestrebten mehr als 50 Prozent. Damit gilt das Angebot als gescheitert. Eine entsprechende Mitteilung hatte Vonovia bereits am Freitag gemacht. Andererseits kommt damit eine Vereinbarung zum Tragen, derzufolge Vonovia weitere rund 3,5 Prozent an der Deutsche Wohnen übernimmt. Damit kämen die Bochumer auf eine Beteiligung von knapp 22 Prozent an der Deutsche Wohnen. Von wem das Unternehmen diese Anteile übernimmt und wann das Geschäft über die Bühne geht, konte das Unternehmen auf Anfrage nicht sagen.