Fahrradfahren ist eine Herzenssache
Raus aus den Garagen, rein in Alltag: Regina Hübner will das Fahrrad in Mettmann zu einem wichtigen Verkehrsmittel machen. Deshalb engagiert sie sich im ADFC auf mehreren Ebenen und berät die Stadt.
METTMANN Regina Hübner ist eine „alte Mettmannerin“, die in der Stadt aufgewachsen und zur Schule gegangen ist. „Ich bin sehr verwurzelt in Mettmann“, sagt sie. Und schon immer ist Regina Hübner mit dem Fahrrad unterwegs. Daran hat sich auch nichts geändert. „Ich fahre einfach Fahrrad“, erklärt sie. „Das ist für mich etwas Normales.“Regina Hübner nutzt das Fahrrad als Verkehrsmittel, es gehört zu ihrem Alltag wie für die meisten das Auto. „Man kann innerhalb vier Kilometer alles erreichen“, sagt sie. „Ich erledige auch meine Einkäufe damit. Es ist erstaunlich, was alles in die Packtaschen hineinpasst.“
Regina Hübner ist keine Schönwetterfahrerin, sondern das ganze Jahr lang mit dem Rad unterwegs. Natürlich nutzt sie auch mal das Auto – für weite Strecken. „Oder wenn es im Winter zu glatt für das Fahrrad ist.“Regina Hübner fährt ein unmotorisiertes Rad, was in Mettmann mit seinen vielen Steigungen schon mal etwas anstrengend sein kann. „Aber es ist auch gesund.“Zum einen natürlich für den Radfahrer, der sich an der frischen Luft sportlich betätigt, zum anderen ist es Regina Hübner wichtig, „den Klimaschutz im Auge zu behalten“. Es geht ihr um Nachhaltigkeit. Und es geht ihr darum, das Fahrradfahren in Mettmann sicherer zu machen.
Aus diesem Grund engagiert sich Regina Hübner seit 2019 im ADFC. Vor allem mit der Thematik der Fahrradabstellplätze hat sie sich befasst. „Ich habe die Parkmöglichkeiten für Fahrräder in Mettmann analysiert“, erzählt sie. In enger Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung sollen neue Parkmöglichkeiten geschaffen werden, damit die Fahrradfahrenden ihre Räder sicher abstellen können. Denn Regina Hübner weiß, wie die meisten Leute denken: „Ich hab ein teures Fahrrad, das muss man sicher abstellen können, sonst nutze ich es nicht.“Und welchen Sinn hat es, wenn die Fahrräder in den heimischen Garagen stehen bleiben?
Vor allem an Engstellen, wo es viele Geschäfte gibt, fehlen Fahrradparkplätze. Regina Hübner versucht dann zu erreichen, dass ein Autostellplatz umgewidmet wird. Ihr Wissen im Bereich der Parkmöglichkeiten für Fahrräder fließt auch in die Politik mit ein, denn der ADFC ist an der Entwicklung des Radverkehrskonzeptes beteiligt. „Bei der Infrastruktur
sollen auch Abstellmöglichkeiten berücksichtigt werden“, sagt Regina Hübner. Das Fahrradfahren soll sicherer werden in Mettmann. Vorstandskollege Dr. Michael Niklas betont: „Regina Hübner ist mit ihrem Fachwissen sehr gefragt und anerkannt.“Das gilt nicht nur für Mettmann. Inzwischen arbeitet Regina Hübner auch auf Landesebene. „Ich bin da so reingerutscht“, meint sie bescheiden.
Ein sicherer Fahrradverkehr bedeutet auch mehr Fahrradwege. „Mettmann hat einen sehr hohen Bedarf an Fahrradwegen“, weiß Regina
Hübner. Von den 65 Kilometern auf Stadtgebiet, sind fast alles kombinierte Geh- und Radwege. „Es gibt nur fünf Kilometer Radstreifen.“Da hat Mettmann noch einiges zu tun. „Mir ist es wichtig, dass die Verkehrspolitik nicht nur durch die Windschutzscheibe gemacht wird“, sagt sie. Denn „viele Radler stärken die Kaufkraft vor Ort.“Und ganz nebenbei vermindern sie den CO2 Ausstoß und reduzieren den Lärm. Es hat also sehr viele Gründe, warum für Regina Hübner das Engagement für das Fahrradfahren eine echte Herzenssache ist.