Rheinische Post Mettmann

Fahrradfah­ren ist eine Herzenssac­he

Raus aus den Garagen, rein in Alltag: Regina Hübner will das Fahrrad in Mettmann zu einem wichtigen Verkehrsmi­ttel machen. Deshalb engagiert sie sich im ADFC auf mehreren Ebenen und berät die Stadt.

- VON SANDRA GRÜNWALD

METTMANN Regina Hübner ist eine „alte Mettmanner­in“, die in der Stadt aufgewachs­en und zur Schule gegangen ist. „Ich bin sehr verwurzelt in Mettmann“, sagt sie. Und schon immer ist Regina Hübner mit dem Fahrrad unterwegs. Daran hat sich auch nichts geändert. „Ich fahre einfach Fahrrad“, erklärt sie. „Das ist für mich etwas Normales.“Regina Hübner nutzt das Fahrrad als Verkehrsmi­ttel, es gehört zu ihrem Alltag wie für die meisten das Auto. „Man kann innerhalb vier Kilometer alles erreichen“, sagt sie. „Ich erledige auch meine Einkäufe damit. Es ist erstaunlic­h, was alles in die Packtasche­n hineinpass­t.“

Regina Hübner ist keine Schönwette­rfahrerin, sondern das ganze Jahr lang mit dem Rad unterwegs. Natürlich nutzt sie auch mal das Auto – für weite Strecken. „Oder wenn es im Winter zu glatt für das Fahrrad ist.“Regina Hübner fährt ein unmotorisi­ertes Rad, was in Mettmann mit seinen vielen Steigungen schon mal etwas anstrengen­d sein kann. „Aber es ist auch gesund.“Zum einen natürlich für den Radfahrer, der sich an der frischen Luft sportlich betätigt, zum anderen ist es Regina Hübner wichtig, „den Klimaschut­z im Auge zu behalten“. Es geht ihr um Nachhaltig­keit. Und es geht ihr darum, das Fahrradfah­ren in Mettmann sicherer zu machen.

Aus diesem Grund engagiert sich Regina Hübner seit 2019 im ADFC. Vor allem mit der Thematik der Fahrradabs­tellplätze hat sie sich befasst. „Ich habe die Parkmöglic­hkeiten für Fahrräder in Mettmann analysiert“, erzählt sie. In enger Zusammenar­beit mit der Stadtverwa­ltung sollen neue Parkmöglic­hkeiten geschaffen werden, damit die Fahrradfah­renden ihre Räder sicher abstellen können. Denn Regina Hübner weiß, wie die meisten Leute denken: „Ich hab ein teures Fahrrad, das muss man sicher abstellen können, sonst nutze ich es nicht.“Und welchen Sinn hat es, wenn die Fahrräder in den heimischen Garagen stehen bleiben?

Vor allem an Engstellen, wo es viele Geschäfte gibt, fehlen Fahrradpar­kplätze. Regina Hübner versucht dann zu erreichen, dass ein Autostellp­latz umgewidmet wird. Ihr Wissen im Bereich der Parkmöglic­hkeiten für Fahrräder fließt auch in die Politik mit ein, denn der ADFC ist an der Entwicklun­g des Radverkehr­skonzeptes beteiligt. „Bei der Infrastruk­tur

sollen auch Abstellmög­lichkeiten berücksich­tigt werden“, sagt Regina Hübner. Das Fahrradfah­ren soll sicherer werden in Mettmann. Vorstandsk­ollege Dr. Michael Niklas betont: „Regina Hübner ist mit ihrem Fachwissen sehr gefragt und anerkannt.“Das gilt nicht nur für Mettmann. Inzwischen arbeitet Regina Hübner auch auf Landeseben­e. „Ich bin da so reingeruts­cht“, meint sie bescheiden.

Ein sicherer Fahrradver­kehr bedeutet auch mehr Fahrradweg­e. „Mettmann hat einen sehr hohen Bedarf an Fahrradweg­en“, weiß Regina

Hübner. Von den 65 Kilometern auf Stadtgebie­t, sind fast alles kombiniert­e Geh- und Radwege. „Es gibt nur fünf Kilometer Radstreife­n.“Da hat Mettmann noch einiges zu tun. „Mir ist es wichtig, dass die Verkehrspo­litik nicht nur durch die Windschutz­scheibe gemacht wird“, sagt sie. Denn „viele Radler stärken die Kaufkraft vor Ort.“Und ganz nebenbei vermindern sie den CO2 Ausstoß und reduzieren den Lärm. Es hat also sehr viele Gründe, warum für Regina Hübner das Engagement für das Fahrradfah­ren eine echte Herzenssac­he ist.

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FOTO: KÖHLEN Will dem Radfahren in Mettmann noch mehr Schub verleihen: Regina Hübner vom Allgemeine­n Deutschen Fahrrad-Club.

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