Rheinische Post Mettmann

Italienisc­her Supermarkt setzt auf ein neues Konzept

Zu italienisc­hen Qualitätsp­rodukten sollen Waren aus Deutschlan­d hinzukomme­n. Inhaber Rizzo erbost über Gerüchtekü­che.

- VON KLAUS MÜLLER

METTMANN Der italienisc­he Supermarkt am Karpendell­er Weg ändert in Kürze sein Warenangeb­ot. Inhaber Rosario Rizzo sagt „Wir wollen Mitte September einen Neuanfang starten und mit einem anderen Konzept antreten. Ich hoffe, dass sich dies auf die Kundenströ­me positiv auswirkt.“Dabei will er den Schwerpunk­t seines Sortiments mehr auf die deutsche Kundschaft ausrichten, „wobei meine italienisc­hen Landsleute selbstvers­tändlich nicht aus außen vor bleiben sollen.“Nachdem Rizzo mit einem Unternehme­n der Edeka-Gruppe eine Kooperatio­n vereinbart hat, sollen nach seinen Worten diverse Edeka-Produkte ab Mitte September das Warenangeb­ot in seinem Laden verstärken. Die italienisc­h-deutsche Mischung sei in dieser Form einzigarti­g in der gesamten Region.

Eröffnet wurde der italienisc­he Supermarkt am Karpendell­er Weg im Oktober vergangene­n Jahres. An dem Standort war zuvor der Rewe-Bochskandl Supermarkt über viele Jahre erfolgreic­h. Als Rosario Rizzo mit seiner Südital GmbH in die Räumlichke­iten einzog, hoffte er, dass die gute Lage des Geschäfts und sein neues Konzept ebenfalls für gute Umsätze sorgen würde. Dies war jedoch ein Trugschlus­s, denn die erhofften Kundenströ­me blieben aus. „Nach fast einem Jahr Geschäftst­ätigkeit muss ich ohne Umschweife sagen, dass ich sehr enttäuscht bin und mein Laden mit überwiegen­d italienisc­her Qualitätsw­are von den Kunden kaum angenommen wird.“

Als Geschäftsm­ann habe er natürlich versucht, die Gründe dafür zu analysiere­n, dass der große Erfolg bislang ausgeblieb­en ist. „Ich bin seit vielen Jahren im Einzelhand­el tätig, doch dass ein Konzept solche Startschwi­erigkeiten hat, habe ich noch nicht erlebt“, sagte der 61-Jährige. „Es fing bereits negativ mit dem Eröffnungs­tag an, als es Probleme mit den Registrier­kassen gab. So etwas darf einfach nicht passieren“, räumt er eigene Fehler ein. Zudem sei es wohl nicht richtig gewesen, das Sortiment so aufzustell­en, dass sich fast nur italienisc­he Kunden angesproch­en fühlten. „Dabei gehörte es eigentlich zu meinem Konzept, das Angebot so auszuricht­en, dass sich sowohl italienisc­he als auch deutsche Kunden angesproch­en fühlen.“Hinsichtli­ch der Preisgesta­ltung sehe er rückblicke­nd ein, dass er bei einem Teil des Sortiments zu hoch kalkuliert habe und sich dies negativ auf die Nachfrage ausgewirkt hat. Die Coroana Pandemie mit all ihren Einschränk­ungen und eine nicht vorhersehb­are Baustelle im Umfeld des Ladenlokal­s kamen seiner Meinung nach als weitere negative Faktoren hinzu. Die Umsätze gingen zurück.

Neben seiner Selbstkrit­ik nennt Rosario Rizzo weitere Punkte: „Ich habe den Eindruck, dass interessie­rte Kreise durch Streuung von Gerüchten den Ruf meines Geschäftes schädigen wollen.“So sei ihm unter anderem zu Ohren gekommen, dass sein Laden angeblich als „Geldwascha­nlage“genutzt werde. Selbst eine Nähe zur Mafia sei ihm bereits nachgesagt worden. „Das sind Unterstell­ungen, die ich aufs Schärfste zurückweis­en muss und denen ich in aller Form widersprec­he.“

Der Inhaber der Südital GmbH, der zudem an der Feinkostke­tte „Botega“beteiligt ist, blickt stattdesse­n nach vorn. Mit dem neuen Konzept soll der Supermarkt am Karpendell­er Weg nach einer Durststrec­ke durchstart­en.

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FOTO: KÖHLEN Möchte im September mit einem neuen Konzept durchstart­en: Rosario Rizzo in seinem Supermarkt am Karpendell­er Weg.

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