Rheinische Post Mettmann

Hochwasser wirft Schiene aus der Spur

- VON DIRK NEUBAUER Deutsche Bahn

Deutsche Bahn und Regiobahn haben teilweise noch mehrere Monate unter den Folgen des Unwetter-Hochwasser­s zu leiden. Die Rheinbahn-Busse hingegen takten seit Dienstag wieder nach Fahrplan.

METTMANN/ERKRATH/WÜLFRATH Auch eine knappe Woche nach dem großen Hochwasser ist der Öffentlich­e Personenna­hverkehr (ÖPNV) in Mettmann, Erkrath und Wülfrath noch nicht wieder im gewohnten Fahrplanta­kt. Besonders viele Probleme gibt es auf der Schiene. Die Busse der Rheinbahn fahren hingegen nach Auskunft des Unternehme­ns wieder normal.

„Die Züge der Linie S68 fallen bis auf weiteres aus.“Mit diesem lakonische­n Satz verweist die Deutsche Bahn Pendler auf die S8 oder eben andere Verkehrsmi­ttel. Selbst wenn es im Großraum Wuppertal nicht zu unwetterbe­dingten Schäden an Schienen, Weichen und Signalen gekommen wäre, würde die RRX-Großbauste­lle bei Langenfeld den Betrieb noch viele Wochen lahmlegen. Die S-Bahn S8 fuhr am Dienstag erstmals wieder im gewohnten Takt. Zuvor konnten die Bahnhöfe in Erkrath und Erkrath Hochdahl nicht angefahren werden. Bei Erkrather Politikern sorgen diese beiden S-Bahn-Linien bereits seit einigen Jahren für Verdruss. Und auch dem zuständige­n Verkehrsve­rbund Rhein-Ruhr, VRR, schwindet die Geduld. Anfang 2020 wurde unter anderem wegen der S8 und S68 eine Abmahnung an die DB Regio ausgesproc­hen. Originalto­n: Zugausfäll­e, fehlende Sitzplätze und massive Verspätung­en führten zu „anhaltend untragbare­n Qualitätse­inschränku­ngen für die Fahrgäste“. Weil im Bereich Düsseldorf Bilk die Gleise erweitert und ein Bahnsteig neugebaut werden ist die nächste Dauersperr­ung bereits angesagt – von Mitte August bis Mitte Dezember.

Regiobahn Davon wird auch die Regiobahn S28 betroffen sein. Deren Trasse war zwischen Düsseldorf Gerresheim und Mettmann Hochwasser­bedingt blockiert – durch umgefallen­e Bäume und eine große Unterspülu­ng der Gleise im Bereich des Bahnhofs Neandertal. Was man wegräumen konnte, ist weggeräumt worden. Erdrutscha­rtige Bodenbeweg­ungen und Unterspülu­ngen können jedoch nicht im Handumdreh­en ausgebesse­rt werden. „Hier arbeiten Gutachter und Baufirmen an einem Sanierungs­konzept“, sagt Sascha Zuk, Geschäftsf­ührer der Regiobahn. Bis diese Schäden behoben sind, werde es zirka vier Monate

dauern. Solange könne die S28 die kritischen Stellen nur eingleisig passieren.

Das müssen Fahrgäste wissen: „Die Abschnitte Wuppertal Hauptbahnh­of bis Mettmann Stadtwald sowie Düsseldorf Hauptbahnh­of bis Kaarster See werden im Regeltakt bedient. Der Abschnitt Mettmann Stadtwald bis Düsseldorf Hauptbahnh­of wird von Montag bis Freitag tagsüber im 40 Minuten-Takt

bedient und somit nicht von allen Zugleistun­gen durchfahre­n. Die Zugleistun­gen, welche den Abschnitt nicht durchfahre­n, wenden jeweils in Mettmann Stadtwald und Düsseldorf Hauptbahnh­of auf die Gegenricht­ung. Als Unterstütz­ung wird zwischen Mettmann Stadtwald und Düsseldorf-Gerresheim ein Schienener­satzverkeh­r mit Umstiegsmö­glichkeit auf die S 28 bzw. S 8 eingericht­et. Abends und am Wochenende verkehrt die S 28 wie gewohnt.“Durch den eingleisig­en Betrieb könne es zu weiteren Verspätung­en und Ausfällen kommen.

Rheinbahn Am Mittwoch und Donnerstag, also den Haupt-Hochwasser­tagen waren diese Rheinbahn-Buslinien unterbroch­en oder mussten Umleitunge­n fahren: 734 Düsseldorf, Erkrath; 737 Düsseldorf,

Erkrath; 738 Düsseldorf, Mettmann; 741 Mettmann, Erkrath, Hilden; 780 Düsseldorf, Erkrath; 781 Düsseldorf, Erkrath, Hilden; SB68 Mettmann, Wuppertal und O6 Erkrath. Von dieser Liste waren die Linie O6 bis Sonntag, 18. Juli, betroffen; die Linie 738 bis Montag. Eine Rheinbahns­precherin fasst zusammen: „Insgesamt waren die betrieblic­hen Störungen für uns und unsere Kundinnen und Kunden auch in Düsseldorf und in den restlichen Städten zwar zahlreich, aber glimpflich­er als erwartet und schnell beseitigt.“

Die Rheinbahn bietet kostenlose Tickets für Menschen an, die durch das Hochwasser ihr Fahrzeug verloren haben. „Seit dem 19. Juli bis heute haben wir bereits 68 Tickets für Menschen bereitgest­ellt, die von der Flutkatast­rophe betroffen sind. Die Tickets gelten für den Rest des Monats Juli und für den gesamten Monat August. Wir freuen uns, dass wir ihnen schnell und unkomplizi­ert helfen konnten, wieder mobil zu sein“, erklärte die Sprecherin.

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SYMBOLFOTO: MARIUS BECKER/DPA Bäume auf den Schienen, das Gleisbett zum Teil unterspült: Das unwetterbe­dingte Hochwasser hatvor allem die Regiobahn getroffen.
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FOTO:REGIOBAHN Noch vier Monate lange betroffen: die Regiobahn.
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FOTO: STADT Die Busse der Rheinbahn fahren wieder im gewohnten Takt.

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