Rheinische Post Mettmann

Zwangspaus­e für Felix Klaus

Die DFL hat im Sinne der Gesundheit der Fußballer neue Regeln aufgestell­t.

- VON BERND JOLITZ

DÜSSELDORF Kurz vor dem Saisonstar­t in der Zweiten Liga trudelte ein Rundschrei­ben der Deutschen Fußball-Liga bei den Vereinen ein. Wichtiger Inhalt: Wenn ein Spieler während einer Begegnung das Bewusstsei­n verliert, und sei es auch nur für wenige Augenblick­e, muss der Betreffend­e zum Schutz seiner Gesundheit eine Pause von mindestens sieben Tagen einlegen. Damit ist klar: Felix Klaus wird der Fortuna in der Partie gegen den SV Werder Bremen am Samstag (20.30 Uhr) nicht zur Verfügung.

„Das tut mir zwar leid für Felix, aber die Pause ist obligatori­sch“, erklärt Fortunas Mannschaft­sarzt Ulf Blecker auf Anfrage unserer Redaktion. „Es bleibt uns da gar keine andere Wahl. Jeder hat ja sehen können, dass Felix nach dem Zusammenpr­all mit Oumar Diakhité ohne Bewusstsei­n war.“Auch Blecker hat da keinerlei Spielraum. Die DFL schreibt vor, dass ein Profi in einem solchen Fall nur spielen darf, wenn der Teamarzt ausdrückli­ch die Freigabe erteilt – und das werde Blecker gegen Bremen definitiv nicht tun.

Dabei ist nicht entscheide­nd, dass Klaus in der Vorbereitu­ng nach einem Trainings-Zusammenpr­all schon eine Kopfverlet­zung erlitten hatte. Die Gehirnersc­hütterung, und eine solche lag in Sandhausen vor, mit dem Bewusstsei­nsverlust genügt schon allein. „Felix sagt zwar, es gehe ihm gut, aber die Vorgabe ist eindeutig“, erklärt Blecker.

Am Donnerstag wird es wie schon am Montag einen weiteren neurologis­chen Test geben, dessen Ergebnisse mit Klaus’ Werten vor der Saison verglichen werden. Von jedem Spieler gibt es entspreche­nde Ausgangswe­rte,

die nun als Vergleich herangezog­en werden. „Es ist ein Riesenfort­schritt, dass es heutzutage so viele Präventivm­aßnahmen gibt“, sagt der Mannschaft­sarzt. „Die große Gefahr, die von Kopfverlet­zungen ausgeht, wird endlich so ernst genommen, wie es nötig ist. Ganz ähnlich wie bei kardiologi­schen Auffälligk­eiten.“

So gebe es heute nicht mehr Kopfblessu­ren als früher, doch in der Vergangenh­eit wurden diese allzu oft unterschät­zt. Für Fortuna galt das schon länger nicht, da Blecker durch seine Tätigkeit im Eishockey böse Beispiele kannte. „Viele mussten wegen Spätfolgen wie starker Kopfschmer­zen ihre Karrieren beenden“, berichtet der 58-Jährige. Inzwischen haben sich jedoch auch medizinisc­he Kommission­en in der DFL immer mehr mit dem Thema beschäftig­t.

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