Rheinische Post Mettmann

Wohin mit dem Neun-Euro-Ticket?

Am 1. Juni soll das Neun-Euro-Ticket kommen. Wer gut plant, kann damit ganz Deutschlan­d bereisen oder bei Tagesausf lügen die Umgebung entdecken. Ideen für kurze Ausf lüge und längere Reisen von Düsseldorf aus.

- VON VERENA KENSBOCK

DÜSSELDORF Das Neun-Euro-Ticket soll kommen – von Juni bis August soll es dann mit dem Tarifmodel­l möglich sein, den gesamten deutschen Nah- und Regionalve­rkehr zu nutzen. Sylt rechnet schon mit einem Ansturm. Es gibt aber viele Alternativ­en für Tagesausfl­üge oder auch längere Reisen von Düsseldorf aus. Eine Auswahl.

TAGESAUSFL­ÜGE Vom Düsseldorf­er Hauptbahnh­of aus kann man ganz ohne Umsteigen schöne Tagestoure­n mit dem Nah- und Regionalve­rkehr unternehme­n. Nach Essen etwa dauert es nur 30 Minuten. In der Ruhrgebiet­sstadt lohnt sich ein Besuch im Folkwangmu­seum oder im Ruhrmuseum an der Zeche Zollverein. Bei passendem Wetter – und mit guter Ausdauer – kann man auch den 26,7 Kilometer langen Baldeneyst­eig rund um den See wandern, hierzu am besten mit der S6 fahren und an der Haltestell­e Essen-Hügel aussteigen. Wer im Juni noch einmal Spargel essen möchte, kann einen Ausflug ins Spargeldor­fB Walbeck machen. Der RE10 fährt 53 Minuten ohne Umstieg nach Geldern, von dort aus sind es mit dem Fahrrad etwa 25 Minuten bis nach Walbeck, wo der Spargel angebaut und auf Höfen und in Restaurant­s serviert wird. Die Radmitnahm­e ist im Neun-Euro-Ticket eigentlich nicht inkludiert, es gibt aber einen Trick: Wer ein Abo wie das Ticket 2000 bucht, das in dieser Zeit auch nur neun Euro monatlich kostet, kann kostenlos ein Fahrrad mitnehmen. Ebenfalls in einem Rutsch kommt man mit der Regionalba­hn innerhalb von 56 Minuten nach Bonn. Ein Muss ist dort ein Abstecher auf die Museumsmei­le, zum Beispiel ins Haus der Geschichte (kostenlose­r Eintritt) oder in die Bundeskuns­thalle. Perfekt danach: ein Spaziergan­g durch das Bundesvier­tel und Kaffeetrin­ken in der Südstadt. Münster erreicht man in eineinhalb Stunden ohne Umstieg mit dem RE 2 – etwa zum Besuch des Botanische­n Gartens, zum Stöbern auf dem Flohmarkt auf der Promenade oder für studentisc­hes Flair.

NORDSEE-OSTEE-TOUR Wer mehr Zeit hat, kann mit dem Neun-Euro-Ticket auch durch Deutschlan­d reisen, zum Beispiel bis ans Meer. Eine Tour mit besonders schönen Städten auf dem Weg führt an den Timmendorf­er Strand. In etwa zwei Stunden gelangt man mit dem Regionalex­press ohne Umsteigen nach Osnabrück, dessen Altstadt und das Schloss mit

Garten einen Ausflug wert sind. Von dort geht es weiter nach Bremen (1:20 Stunde) mit einem Abstecher zu den Stadtmusik­anten und ins historisch­e Schnoorvie­rtel. Bis nach Hamburg sind es noch einmal 1:10 Stunde – hier reicht das Angebot von Party auf der Reeperbahn zum Konzert in der Elbphilhar­monie. Wer noch weiter nördlich reisen möchte, braucht nur etwa 45 Minuten nach Lübeck. Zu besichtige­n gibt es dort das Holstentor, das Buddenbroo­khaus und die vielen kleinen Gassen der Altstadt – zu essen natürlich Lübecker Marzipan. Bis an die Ostsee am Timmendorf­er Strand ist es mit der Regionalba­hn nur noch eine Viertelstu­nde. Fährt man die Strecke am Stück, braucht

man mehr als sieben Stunden und muss vier Mal umsteigen.

NACHBBERLI­N Es gibt wohl kein Ziel, das mit der Bahn aus NRW so bequem zu erreichen ist wie Berlin. Mit dem ICE bräucht man von Düsseldorf aus etwa viereinhal­b Stunden, doch der ist im Neun-Euro-Ticket nicht enthalten. Möglich ist die Reise auch mit dem Regionalve­rkehr: Acht Stunden und drei Umstiege in Bielefeld, Braunschwe­ig und Magdeburg braucht man, um so nach Berlin zu kommen. Zugegeben: Für diese Tour braucht man Sitzfleisc­h und genug Verpflegun­g, denn ein Bordbistro wie im Fernverkeh­r gibt es in den Regionalzü­gen nicht.

NACHBBAYER­N Klar, man könnte mit dem Neun-Euro-Ticket auch nach München fahren, das dauert aber je nach Verbindung­en neun bis zehn Stunden. Etwas einfacher erreichbar ist Bamberg im nördlichen Bayern. Insgesamt siebeneinh­alb Stunden und dreimal Umsteigen muss man einplanen. Auf dem Weg dorthin kann man aber auch Zwischenst­opps in Koblenz (eignet sich auch als Tagesausfl­ug), Frankfurt und Würzburg machen.

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