Rheinische Post Mettmann

Wer stoppt die Parkplatz-Vernichter?

Immer wieder streicht die Verwaltung in Plänen Parkplätze, aktuell an der Elisabeths­traße. Von Oberbürger­meister Stephan Keller, der keine Anti-Auto-Politik möchte, ist wenig zu hören.

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Das Zurückdrän­gen des Autos aus Prinzip ist immer öfter in Düsseldorf zu besichtige­n. In den Stadtteile­n haben sich bereits mehrfach Bürger beschwert, dass Parkplätze in zweistelli­ger Zahl in ihrer Straße durch Verbote oder Umorganisa­tion verschwind­en. Für die Radleitrou­te, die aus dem Linksrhein­ischen nach Gerresheim führen soll, könnten 415 Parkplätze wegfallen, 250 allein an der Hansaallee. Ganz stickum wurde jetzt auch bei den Plänen rund um die Friedrichs­traße der Parkplatz-Rotstift angesetzt. Dort könnten fast 50 öffentlich­e Stellplätz­e verschwind­en, die noch vor einem Jahr in den Umbaupläne­n zu sehen waren.

Die meisten Parkplätze könnten an der Elisabeths­traße zwischen Graf-Adolf-Platz und Herzogstra­ße wegfallen. 35 Autos dürfen am Park heute noch gratis parken. Neben ihnen führt ein markierter Radweg Richtung Bilk. Jetzt sollen die Parkplätze weg und der Radweg auf Höhe des dann verbreiter­ten Gehwegs entstehen. Der Fachplaner begründete dies mehrfach mit dem „subjektive­n Sicherheit­sgefühl“.

Dieses Gefühl mag es geben, aber wer mitdenkt, bekommt eher das Gefühl, auf den Arm genommen zu werden. Auf der Friedrichs­traße ist und bleibt der Radweg auf der Fahrbahn, die Autos fahren sogar über ihn zu den Parkplätze­n.

Oder der neue Radweg auf der Karlstraße: Ist der jetzt etwa eine Fehlplanun­g, weil er das subjektive Sicherheit­sgefühl verletzt? Nein, es geht offenbar nur darum, wieder ein paar Parkplätze zu vernichten. Das soll auch am Graf-AdolfPlatz geschehen.

Im Dezember hat Oberbürger­meister Stephan Keller (CDU) dem ADFC mitgeteilt, eine einseitige Verkehrspo­litik sei mit ihm nicht zu machen. Keller wandte sich gegen eine ideologisc­he Bekämpfung des Autos. Die findet in Düsseldorf mittlerwei­le statt – was sagt dazu Keller? Nichts. Diese Politik schadet. Um einem Missverstä­ndnis vorzubeuge­n: Der Autor dieser Zeilen ist passionier­ter Radfahrer.

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