Politik hakt nach bei geplanten Brücken-Arbeiten
ERKRATH (hup) Auf Anfrage der BmU-Fraktion zu den geplanten Maßnahmen an der Brücke über die Haaner Straße hatte die Stadt die Kreisverwaltung um Auskunft gebeten. Hintergrund: Die Fußgängerund Radwegbrücke über die Haaner Straße hatte bereits im April nach einer Sonderprüfung unerwartet für einige Monate gesperrt werden müssen. Wegen ihres schlechten Zustands war die Erneuerung der Brücke in diesem Jahr schon fest eingeplant, allerdings erst für das Jahresende. Bis dahin sollte sie eingeschränkt benutzbar bleiben, was im April aber verworfen wurde.
„Wir waren uns des schlechten Bauwerkszustands sehr wohl bewusst und hatten die Maßnahme auch entsprechend priorisiert. Wir waren jedoch davon ausgegangen, dass eine Nutzung des Überbaus bis zum Beginn der eigentlichen Baumaßnahme möglich sei. In den nächsten zwei Monaten sind wir aus Sicherheitsgründen gezwungen, auch den Überbau zurückzubauen, wahrscheinlich im Zuge einer Vollsperrung an einem Wochenende Ende Mai bzw. im Juni“, heißt es von der Kreisverwaltung. Die beiden Wiederlager des Bauwerks wären aber so gut erhalten, dass keine komplett neue Brücke gebaut werden müsse. Es müsse lediglich der Brückenüberbau erneuert beziehungsweise ausgetauscht werden. Es wären daher keine weiteren Maßnahmen wie Geländemodellierungen, Änderungen der Querschnitte, Straßenbau oder Stützweitenanpassungen angedacht. Wesentliches Kriterium bei der Wahl des Überbaus (Stahl, Stahlverbund, Aluminium) und bei der Gestaltung werde die kurz- bis mittelfristige Verfügbarkeit des Baustoffs sein, um die Beeinträchtigungen für Bürger, insbesondere der Schüler, zu minimieren.
Auf die Autobahnbrücke an der A3 bei Erkrath (Stindertal), deren Stabilität verbessert werden muss (RP berichtete), bezog sich eine Anfrage der Grünen im Mobilitätsausschuss. Experten der Autobahn GmbH des Bundes wollen die A3-Brücke ab 2023 verstärken, damit sie noch ein paar Jahre länger durchhält. Das soll den Planern Zeit verschaffen, für einen standfesteren Ersatz zu sorgen. Erkraths Grüne wollten wissen, ob es Überlegungen für Verkehrsbeschränkungen ( Tempolimit, Beschränkungen für Schwerlastverkehr, der dann Umwege über Land fahren müsste) geben werde. Eine Sperrung der Brücke müsse unbedingt verhindert werden, da dies den innerörtlichen Verkehr in Erkrath und im Neandertal erhöhen würde. Der Autobahn-GmbH des Bundes zufolge ist während der Verstärkungsarbeiten lediglich „mit den üblichen Beschränkungen in einer Baustelle“zu rechnen. Auch nach der Verstärkung des Bauwerks werde es keine Verkehrsbeschränkung geben. Die Grünen beruhigte das nur bedingt. Bei der ungeplanten sofortigen Sperrung der Brücke über die Haaner Straße habe man ja gesehen, dass sich Begleiterscheinungen von baulichen Maßnahmen durchaus noch ändern könnten.